Rebsorte Catarratto. Siziliens Trumpfkarte für Marsala und Wermut

Hand aufs Herz: Muss es wirklich immer ein qualitativ hochwertiger oder gar ein Spitzenwein sein? Nicht wirklich, oder? Manchmal reicht doch auch ein sauberer, ehrlicher Landwein, um glücklich zu sein. Vor allem dann, wenn Urlaub angesagt ist und der einfache Tropfen in einer wirklich schönen Umgebung genossen werden darf. Eine schöne Umgebung, wie etwa Sizilien sie bietet. Die größte Insel des Mittelmeers überzeugt nicht nur mit ihrer landschaftlichen Schönheit, sondern auch mit ihren Weinen. Und ja, natürlich gibt es dort hochwertige Weine, immer mehr sogar. Natürlich gibt es auch Spitzenweine. Aber auf der anderen Seite des Spektrums ist durchaus auch noch einiges zu entdecken. Vor allem die Rebsorte Catarratto verdient in dieser Hinsicht durchaus Beachtung.
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Rebsorte Catarratto. Siziliens Trumpfkarte für Marsala und Wermut
Hand aufs Herz: Muss es wirklich immer ein qualitativ hochwertiger oder gar ein Spitzenwein sein? Nicht wirklich, oder? Manchmal reicht doch auch ein sauberer, ehrlicher Landwein, um glücklich zu sein. Vor allem dann, wenn Urlaub angesagt ist und der einfache Tropfen in einer wirklich schönen Umgebung genossen werden darf. Eine schöne Umgebung, wie etwa Sizilien sie bietet. Die größte Insel des Mittelmeers überzeugt nicht nur mit ihrer landschaftlichen Schönheit, sondern auch mit ihren Weinen. Und ja, natürlich gibt es dort hochwertige Weine, immer mehr sogar. Natürlich gibt es auch Spitzenweine. Aber auf der anderen Seite des Spektrums ist durchaus auch noch einiges zu entdecken. Vor allem die Rebsorte Catarratto verdient in dieser Hinsicht durchaus Beachtung.

Eine echte Sizilianerin mit leicht rückläufiger Bedeutung

Die Catarratto ist eine Rebsorte, die fast ausschließlich auf Sizilien zu Hause ist. Das „fast“ bezieht sich auf einige Hektar Rebfläche, die es aus wahrscheinlich historischen Gründen bis heute in Kalifornien gibt. Als Faustregel darf aber wirklich gesagt werden, dass die Catarratto eine echte Sizilianerin ist. Mit rund 700 Hektar Rebfläche braucht sie sich auf der Insel wahrlich nicht zu verstecken. Dennoch muss gesagt werden, dass die Sorte in der Vergangenheit einmal deutlich größere Flächen eingenommen und entsprechend an Bedeutung verloren hat.

Zwei Variationen, eine Geschmacksrichtung

Die Catarratto kommt in zwei eng miteinander verwandten Variationen daher. Doch die Catarratto Bianco Comune und die Catarratto Bianco Lucido unterscheiden sich in ihren geschmacklichen Qualitäten kaum. Sie bringen beide einfache, säurebetonte Weißweine mit sehr angenehmen, frischen Aromen hervor. Die Nase wird dabei mit Noten von Zitrusfrüchten und Kräutern verwöhnt. Das kann in der Hitze Siziliens sehr guttun.

Likör liegt gerade nicht so richtig im Trend

Ihre wunderbare Aromatik und ihre gute Säurestruktur war und ist auch der Grund dafür, dass aus Trauben der Catarratto nicht nur Weine hergestellt werden. Tatsächlich stellen Catarratto-Trauben auch die Basis für Wermut und Marsala dar. Vor allem Marsala-Likör hat einst den Ruf Siziliens als Spirituosen-Lieferant begründet. Doch der süße Likör entspricht inzwischen nicht mehr dem Zeitgeist, der überwiegend nach trockenen Spirituosen und Weinen verlangt. Marsala? Den nutzt der trendige Genießer allenfalls zum Kochen. Aber Achtung, auch Trends haben ihr Verfallsdatum. Und so ist es durchaus möglich, dass sich guter Marsala aus der Catarratto in nicht allzu fernen Zukunft wieder zu neuer Blüte aufschwingt.

Eine Sorte mit vielen, vielen Namen

Bis es so weit ist, kann man die Catarratto auch anders genießen. Die ausgesprochen alte Sorte wird zwar auf der ganzen Insel angebaut, Schwerpunkte aber bilden die Regionen Agrigent, Palermo und Trapani. Von dort kommen viele Weißweine, die die Catarratto entweder sortenrein oder in Cuvées verwenden. Wo unter der Herkunftsbezeichnung „DOC Etna“ produziert wird, ist die Catarratto sogar die dominierende Sorte. Vor allem auf Sizilien selbst werden reisende Weinfreunde dieser Sorte unter vielen verschiedenen Namen begegnen – ein Hinweis auf die lange Tradition der Sorte. Sie ist im 17. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt worden, aber natürlich gibt es sie schon viel länger. Auf ihrer Heimatinsel wird sie zum Beispiel auch Carricante, Catarratteddu, Catarratto Bertolaro, Catarratto Bianco Lucido Serrato, Catarratto Corteddaro, Catarratto Latino und Catarrattu Lu Nostrum genannt.

Obwohl sich diese edle Sorte gerade wieder ein wenig verloren gegangenes Terrain zurückerobert, wird nicht ihre gesamte Rebfläche zur Weinproduktion genutzt. Tatsächlich werden dort auch Tafeltrauben geerntet, da die Nachfrage für die Weine nicht immer hoch genug ist. Das sah kurz nach der Jahrtausendwende noch anders aus. Damals war die Catarratto so gefragt, dass sie fast endlos angebaut wurde. Mit dem Ergebnis freilich, dass der unrühmliche europäische Weinsee entstand. Diese Entwicklung hat dem Ruf der Rebsorte geschadet. Zu Unrecht natürlich, aber die Gegenentwicklung setzt erst jetzt ganz langsam ein.

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Eine echte Sizilianerin mit leicht rückläufiger Bedeutung

Die Catarratto ist eine Rebsorte, die fast ausschließlich auf Sizilien zu Hause ist. Das „fast“ bezieht sich auf einige Hektar Rebfläche, die es aus wahrscheinlich historischen Gründen bis heute in Kalifornien gibt. Als Faustregel darf aber wirklich gesagt werden, dass die Catarratto eine echte Sizilianerin ist. Mit rund 700 Hektar Rebfläche braucht sie sich auf der Insel wahrlich nicht zu verstecken. Dennoch muss gesagt werden, dass die Sorte in der Vergangenheit einmal deutlich größere Flächen eingenommen und entsprechend an Bedeutung verloren hat.

Zwei Variationen, eine Geschmacksrichtung

Die Catarratto kommt in zwei eng miteinander verwandten Variationen daher. Doch die Catarratto Bianco Comune und die Catarratto Bianco Lucido unterscheiden sich in ihren geschmacklichen Qualitäten kaum. Sie bringen beide einfache, säurebetonte Weißweine mit sehr angenehmen, frischen Aromen hervor. Die Nase wird dabei mit Noten von Zitrusfrüchten und Kräutern verwöhnt. Das kann in der Hitze Siziliens sehr guttun.

Likör liegt gerade nicht so richtig im Trend

Ihre wunderbare Aromatik und ihre gute Säurestruktur war und ist auch der Grund dafür, dass aus Trauben der Catarratto nicht nur Weine hergestellt werden. Tatsächlich stellen Catarratto-Trauben auch die Basis für Wermut und Marsala dar. Vor allem Marsala-Likör hat einst den Ruf Siziliens als Spirituosen-Lieferant begründet. Doch der süße Likör entspricht inzwischen nicht mehr dem Zeitgeist, der überwiegend nach trockenen Spirituosen und Weinen verlangt. Marsala? Den nutzt der trendige Genießer allenfalls zum Kochen. Aber Achtung, auch Trends haben ihr Verfallsdatum. Und so ist es durchaus möglich, dass sich guter Marsala aus der Catarratto in nicht allzu fernen Zukunft wieder zu neuer Blüte aufschwingt.

Eine Sorte mit vielen, vielen Namen

Bis es so weit ist, kann man die Catarratto auch anders genießen. Die ausgesprochen alte Sorte wird zwar auf der ganzen Insel angebaut, Schwerpunkte aber bilden die Regionen Agrigent, Palermo und Trapani. Von dort kommen viele Weißweine, die die Catarratto entweder sortenrein oder in Cuvées verwenden. Wo unter der Herkunftsbezeichnung „DOC Etna“ produziert wird, ist die Catarratto sogar die dominierende Sorte. Vor allem auf Sizilien selbst werden reisende Weinfreunde dieser Sorte unter vielen verschiedenen Namen begegnen – ein Hinweis auf die lange Tradition der Sorte. Sie ist im 17. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt worden, aber natürlich gibt es sie schon viel länger. Auf ihrer Heimatinsel wird sie zum Beispiel auch Carricante, Catarratteddu, Catarratto Bertolaro, Catarratto Bianco Lucido Serrato, Catarratto Corteddaro, Catarratto Latino und Catarrattu Lu Nostrum genannt.

Obwohl sich diese edle Sorte gerade wieder ein wenig verloren gegangenes Terrain zurückerobert, wird nicht ihre gesamte Rebfläche zur Weinproduktion genutzt. Tatsächlich werden dort auch Tafeltrauben geerntet, da die Nachfrage für die Weine nicht immer hoch genug ist. Das sah kurz nach der Jahrtausendwende noch anders aus. Damals war die Catarratto so gefragt, dass sie fast endlos angebaut wurde. Mit dem Ergebnis freilich, dass der unrühmliche europäische Weinsee entstand. Diese Entwicklung hat dem Ruf der Rebsorte geschadet. Zu Unrecht natürlich, aber die Gegenentwicklung setzt erst jetzt ganz langsam ein.