Weinarten: Vielfalt in Rot, Weiß und Rosé
Zunächst einmal ist die Natur an der Reihe. Sie sorgt dafür, dass die Weintrauben sich in ihrer ganzen Pracht entwickeln können. Ist das erledigt, beginnt die Arbeit des Kellermeisters. Er ist dafür zuständig, aus den Trauben Wein zu machen. Dabei hat er die Wahl zwischen Rotwein, Weißwein und Rosé.
Schauen wir uns das mal ein wenig genauer an.
Weißwein, Rotwein, Roséwein - jeder eine Klasse für sich
Weiße Trauben werden nach der Weinlese im ersten Schritt entrappt, sie werden also von den Stilen getrennt, die Beeren werden gequetscht. Bei Rotweinen wird es ähnlich gemacht, allerdings wird die entstehende Maische kurz erhitzt oder vergoren. Bei weißem Wein dagegen wird sie nach einer kurzen Dauer abgepresst.
Die Unterschiede bei der Herstellung zeigen sich in der unterschiedlichen Geschmacksnote. Während Weißwein eher frisch, fruchtig und spritzig schmeckt, überzeugt Rotwein durch sein voluminöses, kräftiges und samtiges Aroma.
Eine besondere Rolle nimmt Roséwein ein. Denn nicht jeder Wein, der roséfarben ist, kann auch als Rosé bezeichnet werden. Oft wird auch vom Weißherbst gesprochen. In jedem Fall werden beide Weine, die inzwischen meist synonym verwendet werden, aus Rotweintrauben hergestellt und haben ein leichtes und frisches Aroma. Weinkenner beschränken sich bei Rosé übrigens nicht auf eine bestimmte Jahreszeit, sie haben diesen Wein ganzjährig auf ihrer Liste der Favoriten.
Fehlt noch der Rotling. Dabei handelt es sich um einen roséfarbenen Wein, bei dem Weißwein- und Rotweintrauben gemeinsam gekeltert werden. Der „Badisch Rotgold“ etwa stammt aus Baden und wird ausnahmslos aus Spätburgunder- und Grauburgundertrauben gewonnen, wobei der Grauburgunder einen höheren Anteil hat.
Mit dem Schillerwein sind wir am Ende unserer kleinen Aufzählung. Dabei handelt es sich um einen Rotling, der in Württemberg angebaut wird.
Rebsorten von A bis Z
Rebsorten von A bis Z, das klingt übersichtlich. Und tatsächlich gibt es Rebsorten, die uns nahezu täglich begegnen. Doch zwischen A wie Arneis und Z wie Zweigelt ist eine ganze Menge Platz.
Je nach Betrachtungsweise kommen findige Experten auf weltweit bis zu 10.000 Rebsorten. Hier gilt es aber zu differenzieren, denn längst nicht alle davon sind für die Weinherstellung zugelassen. Hinzu kommen Testtrauben und Flächen, die wirtschaftlich nicht genutzt werden. Am Ende bleiben wohl einige hundert Rebsorten übrig, die man in die Aufzählung aufnehmen kann.
Immer noch ganz schön beachtlich, oder?
Da es nun aufgrund des neuen Wissens den Rahmen sprengen würde, hier alle Rebsorten vorzustellen, beschränken wir uns auf fünf von ihnen, die besonders beliebt sind:
- Cabernet Sauvignon: Diese Rebsorte gehört wohl zu den bekanntesten der Welt. Durch sie entstehen dunkle Rotweine, die reinsortig oder als Cuvée erhältlich sind. Ursprünglich stammt Cabernet Sauvignon aus Bordeaux, angebaut wird diese Rebsorte aber auch in Südafrika, Kalifornien und Chile. Cabernet Sauvignon ist eher trocken, aber sehr intensiv in seinem fruchtigen Geschmack.
- Shiraz: Diese Rebsorte ist im europäischen Raum eher als „Syrah“ bekannt. Sie besticht durch einen gewissen Wiedererkennungswert, weil der Geschmack eher bittersüß ist, gepaart mit einem intensiven Beerengeschmack. Die Rebsorte für Rotweine kommt ursprünglich aus der Region Rhône in Frankreich.
- Merlot: Liebhaber von Rotweinen werden sicherlich schon einmal Merlot getrunken haben. Merlon-Weine haben nur wenig Säure und sind daher nicht so bitter. Der einzigartige und vollmundige Geschmack überzeugt aber sowohl Einsteiger als auch gestandene Weinkenner gleichermaßen.
- Chardonnay: Vom Bekanntheitsgrad her müsste Chardonnay eigentlich auf Platz 1 der Liste stehen, denn es gibt wohl nur wenige Menschen, die diese Rebsorte nicht kennen. Aus der Traube werden Weißweine gewonnen, die ein wenig nussig und sehr weich schmecken. Chardonnay hat zwar den Ruf, nicht so besonders wie andere Rebsorten zu sein, doch die Vielfalt der Weißweine spricht eine deutlich andere Sprache.
- Sauvignon Blanc: Ebenfalls in der Welt der weißen Weine hat Sauvignon Blanc einen ausgezeichneten Namen. Das liegt unter anderem daran, dass er wegen seiner Zitrus- und Gras-Aromen einen Geschmack hat, den man unter etlichen anderen sofort wiedererkennt.
Der typische Geschmack von Weinsorten
Über die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen haben wir ja weiter oben schon gesprochen. Doch was ist eigentlich typisch für welchen Wein? Eine kleine Übersicht soll helfen, sich ein besseres Bild zu machen:
- Rotwein: Damit Rotwein seine eigentümliche Geschmacksrichtung entwickeln kann, sind viel Sonne und wenig Regen notwendig. Rotwein gibt es als süße, trockene und als sehr trockene Variante. Das Aroma eines roten Weines lässt sich nicht so einfach einordnen, von fruchtig bis würzig ist alles denkbar.
- Weißwein: Aus weißen Rebsorten gewonnene Weißweine haben einen recht hohen Säuregehalt, was sie als spritzig und leicht erscheinen lässt. Wie beim Rotwein gilt auch für Weißwein die Abstufung zwischen süßem, halbtrockenem und trockenem Wein. Weißweine werden meist gekühlt getrunken und erfreuen sich insbesondere im Sommer einer recht hohen Beliebtheit. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, werden Weißweine meist jung getrunken. Die Ausnahmen zeichnen sich durch komplexere Aromen und einen höheren Alkoholgehalt aus.
- Roséwein: Auch hier bilden rote Trauben die Basis für Weine, die zart gefärbt sind. Der Roséton sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Rosé nur äußerst wenig mit Rotwein gemeinsam hat. Roséwein kann man halbtrocken oder trocken genießen.
Der Vollständigkeit halber wollen wir noch eine weitere Kategorie hinzufügen:
- Schaumwein, Perlwein und Likörwein: Perlweine haben einen geringen Anteil an Kohlensäure, konzentrierte Süßweine werden unter der Kategorie der edelsüßen Weine eingeordnet. Likörweine erkennt man an ihrem recht hohen Alkoholanteil, der bei mindestens 15 Prozent liegt. Ganz anders Schaumweine, die mit nur wenig Alkohol auskommen.