Vom Herbst, köstlichem Wein und leckeren Kürbissen
Es hat eine Weile gedauert, bis der Kürbis seinen Weg in die deutsche Küche fand. Und es liegt sicher nicht zuletzt am Fest Halloween, dass Kürbisse bei uns inzwischen sehr beliebt sind. Es wäre aber die reine Verschwendung, würde man Kürbisse nur als Dekoration betrachten. Insbesondere Rezepte und dazu passende Weine versüßen die Stimmung des zuweilen dunklen Herbstes erheblich.
Der Kürbis: Beliebt bei Speis’ und Trank
Ursprünglich stammt der Kürbis aus Amerika, genauer: Südamerika. Quasi als Nebenprodukt der Entdeckung Amerikas gelangte er dann nach Europa. Mittlerweile gibt es sage und schreibe mehr als 800 Sorten unterschiedlicher Kürbisse. Und da diese Vielfalt sich auch in bunten Farben und Formen widerspiegelt, liegt es nahe, dass der Kürbis nicht nur als Speise, sondern eben auch als Dekoration für den Herbst im Allgemeinen oder Halloween im Besonderen eine gute Figur macht.
Aber der Kürbis sieht nicht nur verdammt gut aus, er hat auch innere Werte zu bieten. Zum Beispiel die Vitamine A, C und E, aber auch Magnesium und Ballaststoffe. Die essbaren Kürbisse (nicht alle kann man essen) sind also gesund und machen fit. Für Kürbisgerichte bieten sich etwa die Sorten Hokkaido und Butternut an. Und der passende Wein darf dazu natürlich auch nicht fehlen.
Wenn man sich für ein Kürbisrisotto entscheidet, der aus dem nussig schmeckenden Hokkaido gemacht wird, passt dazu ein grauer Burgunder. Die leicht gerösteten Hokkaidospalten schmecken gleich noch eine Spur cremiger, wenn man dazu einen Chardonnay trinkt. Und wärmstens zu empfehlen ist die asiatische Kürbissuppe, die aus dem Butternutkürbis gewonnen wird. Ingwer, Orange und Kokosmilch ergänzen sich hervorragend mit der halbtrockenen Scheurebe.
Kürbisse und Wein: Eine unschlagbare Mischung
Da es eine Vielzahl an Rezepten gibt, die die Kombination Kürbis und Wein beinhalten, beschreiben wir hier heute zunächst eines davon: die Kürbis-Wein-Creme-Suppe. Das Rezept kommt auch gleich, aber um einen Überblick zu verschaffen, wollen wir einmal aufzeigen, wie groß die Vielfalt von Kürbissen tatsächlich ist.
· Kürbisse sind äußerst flexibel. Sie können gekocht, gebraten oder als gebackenes Gemüse verwendet werden.
· Wir sollten übrigens bei den vorkolumbischen und indigenen Bevölkerungen abgucken, denn die wussten schon vor langer, langer Zeit, dass man Kürbisse in Streifen schneiden und dann das Fruchtfleisch trocknen kann. Auf diese Weise war es sogar damals schon möglich, Kürbisse längere Zeit haltbar zu machen. Wozu also einen Kühlschrank, wenn man auf die Künste und die Kreativität alter indigener Völker zurückgreifen kann?
· Natürlich darf der Kürbiskuchen nicht fehlen, der nach wie vor in den USA zu den Lieblingsgerichten gehört. Unter anderem zum Fest Thanksgiving steht ein solcher Kuchen eigentlich immer auf dem Tisch. Bekannter ist der Kürbiskuchen unter dem Namen Pumpkin Pie.
· Auf die Kürbissuppe, die es in unzähligen köstlichen Variationen gibt, gehen wir gleich näher ein.
· Auch für die Gurkenveredelung können Kürbisse helfen, die Kürbisunterlagen werden dazu benötigt.
· Wer aus dem Kürbis etwas leicht Exotisches machen will, das es sonst eher selten gibt, nutzt die Blätter, Sprossen, Blüten und Sprossspitzen, um Gemüsegerichte zu kreieren.
· Auch die Kürbissamen lassen sich nutzen, zum Beispiel wenn man sie röstet. So lassen sich knackige kleine Snacks zaubern, die man mal eben zwischendurch essen kann.
· Beliebt ist zudem Kürbiskernöl, für das sogar spezielle Züchtungen von Kürbissen realisiert wurden. Der Steierische Ölkürbis beispielsweise ist so besonders, weil bei ihm die Verholzung der Samenschale unterbleibt.
· In der sogenannten Volksmedizin findet der Kürbis Anwendung, um zu heilen. Unter Volksmedizin versteht man das Wissen, das sich über lange Zeiträume angesammelt hat. Es umfasst das sämtliche Wissen von nichtärztlichen Menschen, die dieses wiederum weitergeben. Die Volksmedizin wird auch Volksheilkunde oder traditionelle Medizin genannt. Der Kürbis spielt dabei eine wichtige Rolle
Über Halloween hatten wir ja bereits weiter oben geschrieben. Bei diesem Fest wird der Kürbis ausgehöhlt und dann mit Laternen bestückt. Auch in Deutschland ist Halloween zu einem beliebten Fest geworden, und in den USA gibt es sogar die Jack-O’-Lantern, also eine spezielle Sorte des Kürbis. Der Name mag eher unbekannt sein, aber die Eigenschaften dieser Maske kennt sicher jeder. Der Kürbis wird in diesem Falle aufgeschnitten und mit viel Fingerspitzengefühl (zuweilen auch mit weniger davon) in eine Fratze verwandelt.
Fehlen noch zwei sehr spezielle Verwendungsmöglichkeiten von Kürbissen. Es gibt Weltrekorde für den größten Kürbis der Welt, der letzte lag bei 1.190,5 Kilogramm, es handelte sich um einen Kürbis aus Ludwigsburg. Und dann wäre da noch der Kürbisweitwurf, über dessen Sinn man sich ebenso streiten kann wie über den Teebeutelweitwurf. Man kann den Streit aber auch einfach lassen und den Brauch tolerant belächeln.
Die Kürbis-Wein-Creme-Suppe: Eine unwiderstehliche Kombination
Diese Suppe schmeckt so, wie sie klingt: Cremig, nach Kürbis und nach einer feinen Note Weißwein. Beginnen wir mit den Zutaten:
· ein wenig geschlagene Sahne
· ein paar Kürbiskerne
· ein bisschen Kürbiskernöl
· eine feingehackte Zwiebel
· 400 Gram Kürbisfleisch, am besten in Würfel geschnitten
· eine kleine geschnittene Karotte
· zwei Esslöffel Butter
· 100 Gramm würfelig geschnittene Knollensellerie
· 750 ml Gemüsebrühe
· zwei gehackte Knoblauchzehen
· 125 ml Sahne
· 250 ml trockenen Weißwein
Selbstverständlich gibt es hier zahlreiche Variationsmöglichkeiten, und die Mengenangaben sind flexibel gestaltbar. Wer beim Kochen Erfahrungen hat, weiß, wo er ein bisschen mehr oder ein bisschen weniger verwendet. Daher ist diese Rezeptvariante natürlich nicht in Stein gemeißelt.
Kommen wir zur Zubereitung:
1. Zunächst ist es nötig, die Zwiebeln in der Butter glasig werden zu lassen.
2. Dann werden Sellerie, Karotte und Kürbis dazugegeben, sie werden geröstet.
3. Im nächsten Schritt wird das Gemüse mit dem Wein abgelöscht und im Wein gedünstet.
4. Danach wird alles mit der Brühe aufgegossen.
5. Nun folgt die Hinzugabe des Knoblauchs, ein wenig Pfeffer kommt hinzu.
6. Es folgt das Weichkochen des Gemüses, das danach püriert wird.
7. Final wird die Suppe kurz aufgekocht und mit der Sahne verfeinert.
Und da das Auge mitisst, gehört zum guten Stil auch das angemessene Anrichten dazu. Die Suppe wird also am besten im Teller angerichtet, danach werden die Kürbiskerne darüber gestreut. Als Krönung folgt die Zugabe von etwas Kernöl und das Servieren mit der Sahne.
Um die Optik zu perfektionieren, kann man das Kürbiskernöl mit einer Gabel ein kleines bisschen auseinanderziehen.
Besonders geeignet sind folgende Kürbissorten:
· Muskat
· Butternuss
· Hokkaido
Mehr Kürbisgerichte und den passenden Wein dazu
Wir haben hier ein Rezept aufgeschrieben, doch der Vielfalt an Gerichten, die sich mit Kürbissen und Wein kochen lassen, sind faktisch keine Grenzen gesetzt. Daher werden wir über die Herbst- und Wintermonate immer wieder Neues, Interessantes, Kurioses und Witziges schreiben. Und Sie mit weiteren leckeren Rezepten versorgen, die sich um den Kürbis und den Wein drehen.
Manchmal ist es so, dass zu einem bestimmten Gericht ein spezieller Wein besonders gut passt. Das lassen wir Sie natürlich wissen. Und wenn Sie Rezeptideen haben, die Sie besonders empfehlenswert finden, schreiben Sie uns doch einfach. Wir freuen uns über jede Anregung. Und außerdem sind wir nicht nur Weinliebhaber, wir essen auch für unser Leben gern!