Weingut Immich-Batterieberg. Feinste Qualität seit mehr als einem Jahrtausend

Immich-Batterieberg. Das ist eines dieser Weingüter, die im Gedächtnis bleiben. Da wird sich der eine später vielleicht einfach nur an den Namen erinnern. „Batterieberg“? Vorzüglicher Rieslingwein ist da nicht unbedingt die erste Assoziation. Die andere behält das Gut womöglich deshalb im Herzen, weil es landschaftlich so wunderschön an der Mosel gelegen ist. Die meisten aber haben hoffentlich noch einen Grund mehr, Immich-Batterieberg nicht zu vergessen: Die Rede ist von den Weinen, die auf diesem Gut produziert werden. Sie gehören zum Feinsten, was diese weltberühmte Region zu bieten hat. Das ist zum einen auf das ambitionierte Team um Gernot Kollmann und Stefan Hübner zurückzuführen, das Immich-Batterieberg seit 2009 bewirtschaftet und leitet. Zum anderen hat aber auch die Geschichte des Guts, das übrigens zu den ältesten überhaupt an der Mosel gehört, einen gehörigen Anteil daran.
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Beseelte Böden und ein Klima, das schwer in Wein verliebt ist

Wir befinden uns sage und schreibe im Jahr 908, als ein Teil des Weinguts erstmals urkundlich erwähnt wird. Der letzte ostfränkische Karolingerkönig Ludwig IV. vermacht darin die heutige mittlere Lage der Kirche. Seit weit mehr als einem Jahrtausend wird auf diesem Fleckchen Erde also Wein produziert - das muss Gründe haben! Das Klima spielt natürlich eine große Rolle dabei. Die Lagen an der Mosel werden zuverlässig „weinfreundlichen“ Temperaturen und viel Sonne verwöhnt. Natürlich haben aber auch die Böden ihren großen Anteil an dieser durchgängigen Geschichte. Unterschiedliche Arten von Schiefer und Quarziten ermöglichen die Herstellung charaktervoller Weine, an denen ganz geübte Nasen und Gaumen sogar die Herkunft erkennen können.

Heute werden im Weingut Immich-Batterieberg vier Weinberge in extremen Steillagen bewirtschaftet. Das Quartett wurde in der „preußischen Lagenklassifizierung von 1864“ in die höchsten Qualitätsklasse an der Mosel eingeordnet, Übrigens, wenn schon von Geschichte und Alter die Rede ist: Die Lagenklassifizierung fußte ihrerseits auf einem Ordnungssystem von 1804, das kein Geringerer als Napoléon eingeführt hatte.

Das sonnenverwöhnte, steile Quartett

Doch zurück in die Gegenwart. Die Lagen „Ellergrub“, „Zeppwingert“ und „Batterieberg“ , die allesamt auf dem sogenannten Starkenburger Hang liegen, bieten Böden mit besonders quarzitreichem Schiefer. Der vierte im Bunde, der „Steffensberg“ ist eine reine Südlage, in der die Böden sehr viel Eisen enthalten. Als wäre das alles nicht schon genug für vielschichtige und lagentypische Tropfen, ist das Weingut auch noch mit der Tatsache gesegnet, dass es über ausgezeichnetes, altes und wurzelechtes Rebmaterial verfügen kann. So entstehen einige Rieslingweine der absoluten Sonderklasse. Natürlich können solche Spitzenweine nicht in riesigen Mengen auf den Markt gebracht werden, und natürlich kosten sie auch eine Kleinigkeit. Da kann das Preisschild durchaus schon mal in den dreistelligen Bereich vordringen. Aber, und das ist ein großes „Aber“, das Weingut Immich-Batterieberg liefert auch feine Qualität zu kleineren Preisen.

Spannende Weine mit eigenem Charakter und großer Zukunft

Zeit also, das Sortiment etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Die „Gutsweine“ etwa sind ein fabelhafter Einstieg in die Welt dieses ebenso traditionsreichen wie wagemutigen Weinguts. Diese Weine sind bei aller Leichtigkeit komplex, sie können bestens solo getrunken werden, sind aber auch anpassungsfähige Begleiter bei Tisch. Vorhang auf für die „Ortsweine“! Hier geht es im Grunde „nur“ um die Escheburg Riesling, bei dem der jeweilige Jahrgang allergrößte Bedeutung hat.

Mit den Weinen aus dem Sortimentssegment „Erste Lage“ dringt der Weinfreund dann wahrlich in die gehobenere Preiskategorie vor. Eine Entwicklung, die die Tropfen aus dem Segment „Große Lage“ weiterführen. Hier geht es dann um sehr anspruchsvolle Rieslingweine, für die man sich ein wenig Zeit nehmen sollte. Ohnehin werden bei Immich-Batterieberg keine Tropfen für den ganz schnellen Konsum gemacht. Es lohnt sich, diesen Weinen etwas nachzuspüren und ihre Einzigartigkeit schätzen zu lernen. Denn eines muss noch gesagt werden. Bei aller Geschichtsverbundenheit, bei aller Dankbarkeit, die das Team für die Lagen, die Böden, die Reben und die Kulturlandschaft Mosel insgesamt empfindet, wird heute doch auch ein gegenwartsbezogener, sehr eigener Weg beschritten. Ein Beispiel dafür ist der komplette Verzicht auf Reinzuchthefen. So können Rieslingweine entstehen, die etwas wilder, etwas ungezähmter sind als das, was man üblicherweise von der Mosel gewöhnt ist. Das ist spannend und soll in der Zukunft eine noch größere Bedeutung im Weingut bekommen.

Zum guten Schluss soll aber endlich auch aufgeklärt werden, was es mit dem „Batterieberg“ auf sich hat. Diese Spitzenlage an der Mosel trägt ihren Namen seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie wurde zwischen 1841 und 1845 durch jede Menge Sprengbatterien sehr gezielt in ihre heutige Form gebracht.

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