Weingut Bergdolt-Reif & Nett Weine
Ich glaub‘, mich tritt ein Pferd! Tja, das könnte in den besten Lagen des Weinguts Bergdolt-Reif und Nett tatsächlich vorkommen. Denn so ungewöhnlich es auch sein mag, Pferde gehören hier ebenso selbstverständlich in den Weinberg wie Rebstöcke und Winzer. Angefangen hat das, oder genauer gesagt wieder angefangen, vor einem Jahrzehnt. 2011 besann sich Christian Nett darauf, wie Heinz Bergdolt-Reif als Seniorchef des Weinguts einst begonnen hatte: Er arbeitete mit einer Pferdestärke, um die Erde in seinen Weinbergen aufzulockern und, wie der heutige Chef es nennt, „den Boden zum Atmen zu bringen“. Auf dem Weingut ist man felsenfest davon überzeugt, dass das die Qualität der Trauben verbessert und den Charakter der jeweiligen Rebsorte deutlicher hervortreten lässt.
Doch Moment mal, wo sind wir eigentlich? Das tierliebe Weingut ist in Duttweiler in der Pfalz beheimatet, zwischen Speyer und Neustadt an der Weinstraße, im Herzen einer ausgesprochen traditionsreichen Weinanbauregion also. Freilich, die Arbeit mit den Pferden behält man sich im Weingut (noch?) für die Spitzenlage „Mandelberg“ vor, auf der die Reben für die drei Spitzenweine des Sortiments gedeihen. Hier wachsen Trauben der Sorten Grauburgunder, Weißburgunder und Spätburgunder heran, deren spätere Tropfen mit Fug und Recht als die Aushängeschilder von Bergdolt-Reif und Nett bezeichnet werden dürfen.
Schöne Landschaft, beste Böden und viel Sonne
Wer mit Pferden im Weinberg arbeitet, der hat einen Blick in die Vergangenheit verdient. Bereits 1838 wurde mit dem Bau eines Gewölbekellers aus Sandstein buchstäblich die Basis für das Weingut gelegt. Es blieb in Familienhand, doch Familien unterliegen natürlichen Veränderungen. So wurde schließlich nach einer Erbteilung um die Jahrhundertwende herum, durch eine Adoption und durch Eheschließungen in fünfter Generation jenes nette Weingut daraus, das heute so viel Furore macht. Ist es verwunderlich, dass die Familie ihrem Stammsitz, ihrer Heimat treu geblieben ist? Nicht für die, die sich mit offenen Sinnen hier umsehen. Die Weinberge sind in eine wunderschöne Landschaft eingebettet, das Klima erinnert an den mediterranen Süden, die Böden lassen nicht nur Weintrauben gedeihen, sondern es reifen auch aromatische Feigen, Kiwis, Mandeln und Esskastanien - eine Art Schlaraffenland also. Die Schichten, auf denen dieses Schlaraffenland steht, bestehen bis in eine Tiefe von zehn Metern hinein überwiegend aus Lehm und Löss, die beide von feinen Kalkadern durchzogen werden. Dazu viel Sonne und nur mäßiger Niederschlag, Winzerherz, was willst Du mehr?
Auf dem Weingut Bergdolt-Reif und Nett weiß man diese Gaben der Natur nicht nur zu nutzen, man weiß sie vor allem zu schätzen und zu respektieren. Gearbeitet wird im Einklang mit der Natur. Das bedeutet zum Beispiel, das jede Lage mit der Rebsorte bestockt wird, für die sie die besten Voraussetzungen bietet. Es bedeutet auch, dass den Wachstumsprozessen und später der Arbeit im Keller die Zeit gelassen wird, die beide brauchen, um beste Tropfen hervorzubringen. Alles geschieht in Ruhe und mit Bedacht. Sorgfältige Lese, sanfte Pressung, gezügelte Vergärung der Moste und ein langes Lagern der Jungweine auf der Feinhefe sind weitere Beispiele dafür, wie hier Wein produziert wird.
Von absolutem Premiumwein über Edelsüße bis hin zur großzügigen Literflasche
Wer möchte einen Tropfen, der mit so viel Leidenschaft und Kompetenz produziert wurde, wohl nicht probieren? Es lohnt sich also ein Blick auf das umfangreiche Sortiment des Weinguts Bergdolt-Reif und Nett, das sich in diverse Segmente unterteilt. Die Topweine sind, wie bereits oben erwähnt, die drei sortenreinen Burgunderweine vom Mandelberg, die im Segment „Prestige“ gehandelt werden. Im Segment „Weingutsweine“ finden sich ausschließlich Tropfen aus zertifiziert biologischem Anbau, die unter der Überschrift „Avantgarde“ als frische Terroir-Weine der Spitzenklasse mit viel eigenem Charakter ausgebaut werden. Daneben gibt es auch noch die Weingutsweine unter der Überschrift „Tradition“ (aus Lagen, die seit mindestens drei Jahren im Besitz der Familie sind) und „Edition“ (einzeln gelesene Parzellen, deren Trauben im Holzfass ausgebaut werden).
Damit sind dem Ideenreichtum und der Produktionskapazität des Weinguts allerdings noch längst keine Grenze gesetzt. So sind etwa die edelsüßen Weine von Bergdolt-Reif und Nett unbedingt wert, probiert zu werden. Wer es mal prickeln lassen möchte, könnte in der Rubrik „Sekt und Secco“ fündig werden und für großzügige Gastgeber empfiehlt sich die Auswahl an Weinen in Literflaschen. Was auch immer ein Weinfan von diesem Gut probieren wird: Es wird beste Qualität sein. Dafür garantiert unter anderem auch eine lange Auswahl an Preisen und Auszeichnungen, mit denen das Gut bedacht worden ist.