Weißweine aus Australien: Nichts für schwache Nerven
Die Australier müssen Wein wirklich lieben. Denn die klimatischen Bedingungen in Down Under sind alles andere als einfach. Daher wird Wein auch vornehmlich in den südlichen Regionen angebaut, woanders würde es schlicht keinen Sinn machen.
Weinanbau in Australien findet in erster Linie in den Bundesstaaten South Australia, New South Wales und in Victoria statt. Hier und da findet man auch in Western Australia, etwa in Swan Valley, Rebstöcke. Dort ist das Klima gemäßigter, so dass der Weinanbau funktioniert.
Geografisch betrachtet ist es das Klima zwischen dem 30. und 40. Breitengrad, das es den Australiern erlaubt, überhaupt Wein anzubauen. Anders als in weiten anderen Teilen des Landes ist das Klima dort mit durchschnittlichen Sommertemperaturen von 20°C recht mild. Doch das bedeutet nicht, dass der Weinanbau in Australien einfach wäre. Denn in den genannten Gebieten gibt es oft über längere Zeiträume kaum Niederschlag, der aber ja bekanntlich wichtig für guten Wein ist. Die australischen Winzer müssen daher häufig umfangreiche Bewässerungsmaßnahmen durchführen, damit der Wein letzten Endes eine gute Qualität hat. Das ist wahrlich nichts für schwache Nerven.
Die Geschichte des Weinanbaus in Australien
Die Weinproduktion in Australien begann im 18. Jahrhundert, wobei die Weine zunächst nur für den heimischen Markt hergestellt wurden. Dann kam um das Jahr 1820 herum Gregory Blaxland ins Spiel, der mit allerlei handelte, also mit Land, Branntwein, Tabak und Wein. Blaxland war es auch, der als erster Weinzüchter Australiens mit Preisen für seine Weine belohnt wurde. Neben der silbernen Medaille der „Royal Society“ erhielt er später sogar die Goldmedaille.
Doch Blaxlands Weinproduktion hatte auch Nachteile, denn die Weine waren eher einfach und überzeugten viele Australier nicht, die eher hochwertige Weine aus anderen Ländern bevorzugten. In Folge dessen ging die Weinproduktion in Australien zunächst einmal zurück.
Doch das sollte nicht so bleiben, denn in Australien wurde in der Folge daran gearbeitet, die Qualität der Weine zu verbessern. Dies gelang unter anderem damit, dass Weinsorten aus Europa kultiviert wurden. In erster Linie waren es Sorten wie Shiraz, Cabernet Sauvignon und Chardonnay, an denen sich die Australier versuchten. Mit diesem neuen Weg waren allerdings auch aufwändige Maßnahmen der Bewässerung verbunden, die zum Großteil auf künstlicher Basis stattfinden musste, denn die Klimabedingungen waren auch damals in Australien bereits herausfordernd.
Doch die Mühe der Australier hat sich gelohnt, denn heute gehören Weine aus Australien schon zu Klassikern, die sich qualitativ nicht vor Weinen aus Italien oder Frankreich verstecken müssen. Wer sich also für australischen Wein entscheidet, macht eine Menge richtig.
Weißweine aus Australien: Down Under zeigt, wie es geht
Mehr als 100 Jahre lang waren in Australien alkoholreiche und eher schwere Weine bevorzugt im Handel zu finden. Im Jahr 1960 aber erfolgte ein Wandel hin zu frischen weißen Weinen. Damit begann auch die stetige Arbeit an der Verbesserung der Qualität der Weine.
Heute machen Weißweine rund 60 Prozent und Rotweine ca. 20 Prozent des Weines in Australien aus, die meisten davon werden als Rebsorten-Weine auf den Markt gebracht. Die Qualitätskontrollen in Australien haben dazu geführt, dass mindestens 85 Prozent des Weines aus einer Flasche aus dem Anbaugebiet stammen muss, das auf der Flasche angegeben ist.
Die beliebtesten Rebsorten in absteigender Reihenfolge finden Sie hier:
- Chardonnay: 11,5 Prozent
- Shiraz: 11 Prozent (in Australien unter dem Namen Hermitage bekannt)
- Cabernet Sauvignon: 9 Prozent
- Muscat d´Alexandrie: 5 Prozent (in Australien unter dem Namen Muscat Gordon Blanco bekannt)
- Sémillon: 5 Prozent
- Grenache: 3 Prozent
- Pinot Noir: 2 Prozent (in Australien bekannt unter dem Namen Red Burgundy)
- Trebbiano: 1,5 Prozent (in Australien bekannt unter dem Namen White Hermitage)
- Colombard: 1,4 Prozent
Wein aus Australien: Qualität, Rebsorten, Anbaugebiete
Von den Weinanbauregionen war ja bereits weiter oben die Rede, hier gehen wir ein wenig ins Detail. Aber wirklich nur ein wenig, denn wenn man sich mit den unterschiedlichen Regionen beschäftigt, stellt man fest, dass es davon zwar nicht sehr viele gibt, dafür aber lokal und regional viele Orts- und Gebietsnamen zu nennen wären. Beschränken wir uns hier also auf New South Wales und South Australia.
New South Wales:
- Cowra
- Canberra District
- Gundagai
- Hilltops
- Hunter Valley
- Hasting River
- Mudgee
- Orange
- Pericoota
- Riverina
- Southern Highlands
- Shoalhaven Coast
- Tumbarumba
Australia:
- Adelaide Plains
- Adelaide Hills
- Barossa Valley
- Coonawarra
- Clare Valley
- Currency Creek
- Eden Valley
- Kangaroo Island
- Mount Benson
- McLaren Vale
- Mount Gambier
- Padthaway
- Robe
- Riverland
- Southern Fleurien
- Southern Flinders Range
- Wratonbully
Die Weingesetze in Australien
Besonderen Wert legt Australien auf die Kontrolle der Qualität. Das ist auch sinnvoll, denn in Australien werden Weine teilweise sortenrein gekeltert, zuweilen aber auch verschnitten, zum Teil auch untereinander. Die Verwendung von Trauben aus verschiedenen Anbaugebieten nennt man in Australien „Multi-Distcrict-Blend“.
Gegen diese beschriebene Praxis spricht an sich nichts, aber als Weintrinker möchte man doch gerne wissen, was genau sich in der Flasche befindet, die man mit Vergnügen öffnet. Die australischen Weingesetze legen genau fest, nach welchen Vorgaben agiert werden muss. Folgende Kennzeichnungen gibt es für australischen Wein:
- Produce of Australia: Damit wird schlicht ein aus Australien stammender Wein gekennzeichnet.
- Kennzeichnung einer Rebsorte: Wird eine Rebsorte gekennzeichnet, ist die Voraussetzung dafür, dass der Wein sortenrein sein muss.
- Kennzeichnung eines Anbaugebietes: Hier müssen mindestens 85 Prozent der eingesetzten Trauben aus diesem Gebiet stammen.
- Kennzeichnung State of Origin: Gekennzeichnet wird hier der Herkunftsstaat. Noch weiter in die Tiefe gehen die Kennzeichnungen „Regions“, „Zones“ und „Subregions“.
- Kennzeichnung eines Jahrgangs: Bei dieser Kennzeichnung ist die Verpflichtung vorgesehen, dass mindestens 95 Prozent des betreffenden Weines aus dem genannten Jahrgang stammen müssen.
Was wären Gesetze und Kennzeichnungspflichten, wenn man deren Kontrolle nicht gewährleisten würde? Die Australier machen das mit dem Weingesetz, das aus dem Jahr 1987 stammt. Es handelt sich dabei um das "Labelling Integrity Programme", das der „Wine and Brandy Corporation“ zuzuschreiben ist. Die eigentliche Kennzeichnung folgt einem eigens dafür entwickelten System, das den Namen "Geographical Indications" trägt.
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