Weingut Collefrisio. Wo Weine aus den Abruzzen rehabilitiert werden

Weine aus den Abruzzen? Selbst eingefleischte Italienfans zucken da oft nur müde mit den Schultern. Denn das Anbaugebiet im Süden des Stiefellandes hat nicht gerade den besten Ruf, wenn es um die Qualität seiner Tropfen geht. Oft wird hier von großen Kellereien einfach nur Massenware produziert, die später für wenig Geld die Regale in Supermärkten füllt. Aber von jeder Regel, von jeder Verallgemeinerung gibt es mindestens eine Ausnahme. In diesem Fall heißt die Ausnahme „Azienda agricola Collefrisio“ und ist ein ehrgeiziges, noch vergleichsweise kleines Weingut, das aber mehr und mehr von sich reden macht. Nicht nur die Italiener selbst entdecken inzwischen mit Begeisterung die Weine von Collefrisio, sondern zunehmend auch Genießer aus vielen anderen Ländern.
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Weingut Collefrisio. Wo Weine aus den Abruzzen rehabilitiert werden
Weine aus den Abruzzen? Selbst eingefleischte Italienfans zucken da oft nur müde mit den Schultern. Denn das Anbaugebiet im Süden des Stiefellandes hat nicht gerade den besten Ruf, wenn es um die Qualität seiner Tropfen geht. Oft wird hier von großen Kellereien einfach nur Massenware produziert, die später für wenig Geld die Regale in Supermärkten füllt. Aber von jeder Regel, von jeder Verallgemeinerung gibt es mindestens eine Ausnahme. In diesem Fall heißt die Ausnahme „Azienda agricola Collefrisio“ und ist ein ehrgeiziges, noch vergleichsweise kleines Weingut, das aber mehr und mehr von sich reden macht. Nicht nur die Italiener selbst entdecken inzwischen mit Begeisterung die Weine von Collefrisio, sondern zunehmend auch Genießer aus vielen anderen Ländern.

Verstecktes Juwel

Weinfans mögen zwar die Weine für sich entdecken, aber das Weingut zu finden, ist ungleich schwieriger. Hier ein paar Tipps für die Schatzsuche: Das Herz der Azienda agricola Collefrisio liegt in dem kleinen Ort Frisa; der wiederum befindet sich in einem langgezogenen Tal zwischen der Adria und dem Majella-Nationalpark. In der zauberhaften Hügellandschaft der Region Chieti liegen sie also, die 55 Hektar an Weinbergen, die das Weingut Collefrisio sein Eigen nennt. Es sind alles Lagen, die einst zu kleineren Gütern gehört haben. Güter, die früher im Besitz der Familien von Amedeo De Luca und Antonio Patricelli gewesen sind. Die Önologen sind die Gründer und Besitzer der Azienda agricola Collefrisio. Was die beiden verbindet, ist nicht nur ihre Herkunft aus örtlichen Weinbaufamilien, sondern vor allem die Leidenschaft für gute Weine. Qualität hat bei ihnen allererste Priorität und sie immer bereit, mit persönlichem Einsatz dafür zu sorgen, dass diese Qualität auch wirklich gewährleistet ist. Eine Tatsache, die sie von der Masse der Kellereien, die häufig genossenschaftlich organisiert sind und relativ unpersönlich geführt werden, in den Abruzzen wohltuend unterscheidet.

Mit autochthonen Rebsorten an die Spitze

Mit 55 Hektar Rebfläche also können Amedeo De Luca und Antonio Patricelli arbeiten; 55 Hektar in einem Tal, in dem dank der Ost-West-Lage die Luft stets ein bisschen in Bewegung ist. So entsteht ein ganz eigenes Mikroklima, von dem vor allem die heimischen Rebsorten profitieren. Heimische Rebsorten? Da fällt in den Abruzzen immer zuerst der Name Montepulciano. Diese alte Rebsorte ist typisch für Mittelitalien und gilt neben den Abruzzen auch in Latium und den Marken als autochthon. Mit dem Ort Montepulciano in der Toskana teilt die Rebsorte dagegen nur den Namen. „Montepulciano d’Abruzzo“ ist aber in der Vergangenheit leider in den Abruzzen nicht immer mit Respekt behandelt worden.

Ganz anders im Weingut Collefrisio! Dort begeistert neben einem ohnehin schon sehr guten Standardprogramm etwa die neueste Linie „In & out“ mit ihrer außergewöhnlichen Qualität. Zugegeben, der Tropfen wird derzeit (Stand März 2020) mit 25 bis 30 Euro gehandelt, dafür garantiert er aber auch echten Genuss. Auf einem Onlineportal wird dieser Montepulciano d’Abruzzo so beschrieben: „Im Glas ein dunkles Granatrot, mit leicht violetten Nuancen. In der Nase dann Aromen von Waldfrüchten, schwarzer Trüffel, leichte Gewürznoten und ein Hauch Blumenwiese. Am Gaumen dann sehr weich und komplex, samtige Tannine und eine schöne Struktur. Endet in einem schier endlosen Finale.“ Wer möchte sich da nicht sofort ein Glas einschenken?

Auf dem Weg zum kontrollierten biologischen Anbau

Auf Collefrisio werden die Trauben für diesen Wein erst Ende Oktober gelesen, dann kommen sie für zwei Jahre in Barrique-Fässer. Inzwischen verfügt das Weingut über eine neue Kellerei, die zum Teil unterirdisch gelegen ist. Man will so über konstant kühle Temperaturen verfügen, die eine möglichst schonende Verarbeitung des Leseguts erlauben. Inzwischen gibt es selbst in diesem neuen Gebäude schon das eine oder andere Platzproblem, weil der Erfolg die beiden Önologen fast zu überrollen droht. Doch die bleiben gelassen. Wachstum um jeden Preis entspricht eben nicht ihrer Philosophie, sehr wohl aber eine konstante Qualitätsverbesserung. Die nächsten Schritte dafür sind bereits eingeleitet; Collefrisio stellt nach und nach auf kontrolliert biologischen Anbau um.

Das wird nicht nur dem Montepulciano d’Abruzzo aus diesem Weingut nochmal einen Schub geben, sondern auch den Weinen, die aus anderen heimischen Rebsorten wie etwa Trebbiano und Pecorino gekeltert werden. Beim Namen Pecorino horchen Kenner sicher sofort auf. Wegen ihrer oft schwankenden Erträge wird diese äußerst hochwertige Rebsorte nur noch selten angebaut. Auf Collefrisio erfolgt die Lese ausschließlich per Hand, das Ergebnis ist ein Weißwein von einer so ausdrucksstarken, fruchtigen, feinen Würze, dass der Tropfen zu jedem mediterranen Essen perfekt passt. Natürlich ist er auch solo einfach nur ein Genuss.

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Verstecktes Juwel

Weinfans mögen zwar die Weine für sich entdecken, aber das Weingut zu finden, ist ungleich schwieriger. Hier ein paar Tipps für die Schatzsuche: Das Herz der Azienda agricola Collefrisio liegt in dem kleinen Ort Frisa; der wiederum befindet sich in einem langgezogenen Tal zwischen der Adria und dem Majella-Nationalpark. In der zauberhaften Hügellandschaft der Region Chieti liegen sie also, die 55 Hektar an Weinbergen, die das Weingut Collefrisio sein Eigen nennt. Es sind alles Lagen, die einst zu kleineren Gütern gehört haben. Güter, die früher im Besitz der Familien von Amedeo De Luca und Antonio Patricelli gewesen sind. Die Önologen sind die Gründer und Besitzer der Azienda agricola Collefrisio. Was die beiden verbindet, ist nicht nur ihre Herkunft aus örtlichen Weinbaufamilien, sondern vor allem die Leidenschaft für gute Weine. Qualität hat bei ihnen allererste Priorität und sie immer bereit, mit persönlichem Einsatz dafür zu sorgen, dass diese Qualität auch wirklich gewährleistet ist. Eine Tatsache, die sie von der Masse der Kellereien, die häufig genossenschaftlich organisiert sind und relativ unpersönlich geführt werden, in den Abruzzen wohltuend unterscheidet.

Mit autochthonen Rebsorten an die Spitze

Mit 55 Hektar Rebfläche also können Amedeo De Luca und Antonio Patricelli arbeiten; 55 Hektar in einem Tal, in dem dank der Ost-West-Lage die Luft stets ein bisschen in Bewegung ist. So entsteht ein ganz eigenes Mikroklima, von dem vor allem die heimischen Rebsorten profitieren. Heimische Rebsorten? Da fällt in den Abruzzen immer zuerst der Name Montepulciano. Diese alte Rebsorte ist typisch für Mittelitalien und gilt neben den Abruzzen auch in Latium und den Marken als autochthon. Mit dem Ort Montepulciano in der Toskana teilt die Rebsorte dagegen nur den Namen. „Montepulciano d’Abruzzo“ ist aber in der Vergangenheit leider in den Abruzzen nicht immer mit Respekt behandelt worden.

Ganz anders im Weingut Collefrisio! Dort begeistert neben einem ohnehin schon sehr guten Standardprogramm etwa die neueste Linie „In & out“ mit ihrer außergewöhnlichen Qualität. Zugegeben, der Tropfen wird derzeit (Stand März 2020) mit 25 bis 30 Euro gehandelt, dafür garantiert er aber auch echten Genuss. Auf einem Onlineportal wird dieser Montepulciano d’Abruzzo so beschrieben: „Im Glas ein dunkles Granatrot, mit leicht violetten Nuancen. In der Nase dann Aromen von Waldfrüchten, schwarzer Trüffel, leichte Gewürznoten und ein Hauch Blumenwiese. Am Gaumen dann sehr weich und komplex, samtige Tannine und eine schöne Struktur. Endet in einem schier endlosen Finale.“ Wer möchte sich da nicht sofort ein Glas einschenken?

Auf dem Weg zum kontrollierten biologischen Anbau

Auf Collefrisio werden die Trauben für diesen Wein erst Ende Oktober gelesen, dann kommen sie für zwei Jahre in Barrique-Fässer. Inzwischen verfügt das Weingut über eine neue Kellerei, die zum Teil unterirdisch gelegen ist. Man will so über konstant kühle Temperaturen verfügen, die eine möglichst schonende Verarbeitung des Leseguts erlauben. Inzwischen gibt es selbst in diesem neuen Gebäude schon das eine oder andere Platzproblem, weil der Erfolg die beiden Önologen fast zu überrollen droht. Doch die bleiben gelassen. Wachstum um jeden Preis entspricht eben nicht ihrer Philosophie, sehr wohl aber eine konstante Qualitätsverbesserung. Die nächsten Schritte dafür sind bereits eingeleitet; Collefrisio stellt nach und nach auf kontrolliert biologischen Anbau um.

Das wird nicht nur dem Montepulciano d’Abruzzo aus diesem Weingut nochmal einen Schub geben, sondern auch den Weinen, die aus anderen heimischen Rebsorten wie etwa Trebbiano und Pecorino gekeltert werden. Beim Namen Pecorino horchen Kenner sicher sofort auf. Wegen ihrer oft schwankenden Erträge wird diese äußerst hochwertige Rebsorte nur noch selten angebaut. Auf Collefrisio erfolgt die Lese ausschließlich per Hand, das Ergebnis ist ein Weißwein von einer so ausdrucksstarken, fruchtigen, feinen Würze, dass der Tropfen zu jedem mediterranen Essen perfekt passt. Natürlich ist er auch solo einfach nur ein Genuss.