Rotwein aus Argentinien: Für Genießer des besonderen Geschmacks
Nicht wenige denken, wenn sie Argentinien hören, zunächst einmal an saftige Steaks. Das ist zwar naheliegend, doch Argentinien als Weinanbaugebiet hat ebenfalls eine Menge zu bieten.
Aus der Luft betrachtet erkennt man die sieben wichtigsten Anbaugebiete für argentinische Weine am besten. Fast schon wie an der Schnur gezogen kann man die Hänge der Anden sehen, die die Anbau-Regionen von Nord nach Süd kennzeichnen:
- Salta
- La Rioja
- Catamarca
- Mendoza
- San Juan
- Rio Negro
- Neuquén
Zwar sind die Höhenlagen der Anbaugebiete unterschiedlich, doch Rebstöcke unter 400 Höhenmetern sieht man nur selten. Gern werden auch Lagen über 1.000 Meter genutzt, wo es nachts sehr kalt ist. Dadurch bekommen die argentinischen Weine ihren unverwechselbaren Charakter.
Fraglos das wichtigste Anbaugebiet für Rotwein in Argentinien ist Mendoza. Immerhin rund zwei Drittel aller argentinischen Weine werden in diesem Gebiet erzeugt. Der Anbau ist allerdings anspruchsvoll, denn gebraucht werden trockene Böden. Und das wiederum macht eine intensive Bewässerung nötig.
Weitere beliebte und bekannte argentinische Weine sind der rote Tempranillo, Merlot und Syrah, und den Cabernet Sauvignon kennt wohl sowieso jeder Weinliebhaber. Und sogar mit ihrem Pinot Noir, der als empfindlich gilt, können sich die Argentinier sehen lassen. Ebenfalls gern gewählt wird der Pinot Verdot, der wahlweise mit Johannisbeer-Aromen oder Kräuteraromen getrunken wird.
Argentinische Weine – wie alles begann
Es lohnt sich, einen Blick auf die Geschichte argentinischer Weine zu werfen. Die begann nämlich durch die Spanier, die Argentinien in der Mitte des 16. Jahrhunderts besiedelten. Zunächst wurden die ersten Trauben per Schiff nach Argentinien gebracht. Dann folgte der erste Versuch der Bestockung, der allerdings recht kläglich scheiterte.
Der nächste Versuch hatte auch keine besseren Chancen, als man die Reben über Peru nach Argentinien brachte. Doch aufgeben war keine Option, und so kamen die Rebstöcke über die Anden aus Chile ins Land. Chile hatte bereits Erfahrung mit dem Weinanbau, so dass es diesmal funktionierte mit dem argentinischen Wein.
Argentinien, der Wein und die Mönche
Eine wichtige Rolle für den argentinischen Weinanbau spielten übrigens katholische Mönche. Das ist in amerikanischen Ländern keine Seltenheit gewesen, waren die Mönche es doch, die durch den Weinbau Messweine produzierten. Meist kam der Wein aus Mendoza, was zum Teil am Gebiet selbst lag. Aber auch daran, dass die meisten Weine nicht stabil genug waren, um lange Wege bis in die Metropolen unbeschadet zu überstehen.
Die Reblaus kommt nach Argentinien
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts machte den Argentiniern etwas ganz anderes zu schaffen. Denn die Einwanderung ins Land nahm zu, Menschen aus Deutschland, Italien und Spanien strömten nach Argentinien, um dort ihr Glück zu finden. Im Gepäck hatten sie jedoch unfreiwillig oft die Reblaus. Das Problem hielt sich aber erfreulicherweise in Grenzen, denn die Reblaus mag Sandböden nicht sehr. So blieb bis heute die Reblausinvasion in Argentinien aus.
Es dauerte bis Ende des 19. Jahrhunderts, bis auch große Teile der argentinischen Bevölkerung in den Genuss von Rotwein und anderen Weinsorten kam. Denn in dieser Zeit wurde eine Eisenbahnverbindung zwischen Mendoza und Buenos Aires gebaut. Bis in die 20er Jahre des 19. Jahrhunderts war Spanien sodann ein wirtschaftlich äußerst erfolgreiches Land, was auch mit dem Weinanbau zusammenhing.
Die Lust der Argentinier auf Rotwein
Es kam, wie es so oft kommt: nach dem wirtschaftlichen Erfolg folgte die Rezession. Die Argentinier hatten in der wirtschaftlichen Hochzeit jedoch ihre Liebe am Wein entdeckt und tranken Ende der 60er Jahre sagenhafte 90 Liter pro Kopf und Jahr. Damit waren sie Weltspitze, aber in den folgenden Jahren nahm der Weinkonsum wieder ab. Jetzt liegt er bei 40 Liter pro Kopf.
Die große Lust der Argentinier auf Wein trug dann auch dazu bei, dass er im Ausland lange Zeit eher unbekannt blieb. Es war einfach nicht genug da, um Wein ins Ausland zu exportieren. Die jährliche Produktion von 18 Millionen Hektoliter reichte zwar aus, um den Durst der Bevölkerung zu stillen, aber es blieb nicht viel übrig, was man hätte ins Ausland verkaufen können. Und so setzten die Argentinier auf Massenweine, die in Großflaschen, Kunststoffbehältern oder sogar Kartonverpackungen verkauft wurden.
Diese Zeiten sind glücklicherweise längst vorbei, argentinischer Rotwein und andere Weine sind keine Rarität mehr, sie können gekauft und genossen werden. Natürlich finden Sie zahlreiche verschiedene argentinische Weine auch bei uns im Shop.