Drei Experten wissen mehr als zwei
Angefangen hat alles im Jahr 1987, als das Winzerpaar die Bodega in Haro kaufte. Das Weingut liegt nah beim Fluss Ebro im Herzen der Rioja. Die guten klimatischen und geografischen Voraussetzungen sollten von Anfang an optimal genutzt werden. Es war also nur eine logische Konsequenz, dass sich Mario Rotlland und Carmen Daurella kompetente Unterstützung suchten. Die fanden sie bei einem renommierten Önologen, der ihnen von der Selektion der Rebsorten über den schonenden Anbau bis hin zur Arbeit im Keller beratend zur Seite stand. Das Ergebnis begeistert Weinfreunde und Kritiker überall in der Welt gleichermaßen.
40 Hektar für sensationelle Weine
Es sind 40 Hektar Rebfläche, über die die Bodegas Roda verfügt. Die Fläche verteilt sich auf drei Lagen, die mit den klassischen Rebsorten der Rioja bestockt sind. Dabei handelt es sich natürlich um Tempranillo sowie um Garnacha Tinta und Graciano. Einige der Rebstöcke sollen bis zu 70 Jahre alt sein – eine stolze Zahl in diesem Zusammenhang.
Die kostbaren Trauben werden nach sorgfältiger Lese in ausgesucht kleinen Behältern in die Kellerei gefahren. Dort findet in großen Eichenfässern zunächst die temperaturkontrollierte Gärung statt, bevor es zur Reifung in französische Barriques geht. Kein Fass ist dabei älter als drei Jahre. Kompromissloser Qualitätsanspruch und innovative Kellermethoden bringen bei „Roda“ dann Weine hervor, die auf der einen Seite mit ihrer Kraft und ihrer Intensität bestechen. Auf der anderen Seite sind diese Tropfen aber auch elegant, komplex und haben wunderbar feine Tannine. Das hört sich ungewöhnlich und ungewöhnlich gut an? Ist es auch tatsächlich. Wer Rotwein nicht nur mag, sondern ihn liebt, der muss die Tropfen von „Roda“ kennenlernen. Allerdings und leider sind sie keine Schnäppchen. Unter 20 Euro auch nur den einfachsten Wein von „Roda“ zu ergattern, wäre schon ein anerkennendes Schulterklopfen wert. Wahrscheinlicher aber sind Preise zwischen 30 und 70 Euro für die unterschiedlichen Tropfen im Sortiment. Die Raritäten kosten sogar noch deutlich mehr und sind regelmäßig im dreistelligen Bereich anzutreffen. Es mus also wirklich schon ein besonderer Anlass sein, um sich etwa einen „Cirsion Rioja“ zu gönnen, der derzeit (Stand November 2020) im Jahrgang 2016 knapp über 200 Euro kostet. Andererseits könnte ein solcher Wein natürlich ein großartiges Geschenk für einen besonders lieben, verdienten Menschen sein, der im Leben einen Meilenstein erreicht hat oder zu Weihnachten mal nach Strich und Faden verwöhnt werden soll. Der „Cirsion“ ist eine Cuvée aus Tempranillo und Graciano und hat sowohl bei Robert Parker als auch bei Falstaff und James Suckling Punkte ohne Ende abgeräumt.
Natürlich geht es auch preiswerter. So ist etwa die „Roda Riserva“ für „nur“ rund 75 Euro zu haben – als Magnumflasche mit 1,5 Liter Inhalt. Diese Cuvée aus Tempranillo, Raciano und Garnacha kommt nach der Gärung für 16 Monate ins Barriquefass und reift dann noch 20 Monate in der Flasche nach. Hier will gut Ding wirklich Weile haben.