Bodegas Campillo. Ein großer, wenn auch ungeplanter Erfolg

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Ob es diesen Sinnspruch wohl auch im Spanischen gibt? Er passt jedenfalls bestens zum Weingut „Bodegas Camillo“. Das ist nämlich lange von seinen neuen Besitzern als zweitklassig abgetan und unterschätzt worden. Im Endeffekt allerdings kamen dann so hervorragende Weine aus diesem Gut in der Rioja Alavesa, dass sie die Kernmarke, der sie zuarbeiten sollten, bei Weitem übertrafen. Neugierig geworden? Dann lohnt sich nicht nur das Weiterlesen, sondern auch, einen Wein von den „Bodegas Campillo“ zu probieren. Am besten einen aus der Rebsorte Tempranillo. Doch jetzt erst einmal alles auf Anfang.
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Bodegas Campillo. Ein großer, wenn auch ungeplanter Erfolg
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Ob es diesen Sinnspruch wohl auch im Spanischen gibt? Er passt jedenfalls bestens zum Weingut „Bodegas Camillo“. Das ist nämlich lange von seinen neuen Besitzern als zweitklassig abgetan und unterschätzt worden. Im Endeffekt allerdings kamen dann so hervorragende Weine aus diesem Gut in der Rioja Alavesa, dass sie die Kernmarke, der sie zuarbeiten sollten, bei Weitem übertrafen. Neugierig geworden? Dann lohnt sich nicht nur das Weiterlesen, sondern auch, einen Wein von den „Bodegas Campillo“ zu probieren. Am besten einen aus der Rebsorte Tempranillo. Doch jetzt erst einmal alles auf Anfang.

Vom Underdog zur Vorzeigemarke

Laguardia im Jahr 1861. Etwas außerhalb des Ortes, der heute weintechnisch zu einer Subregion der Rioja gehört, werden die „Bodegas Campillo“ gegründet. Fortan kommt von dort gutem, sauberem Wein, der überwiegend in der Region verkauft wird. 1990 dann die große Veränderung. Die große, international aktive Gruppe „Faustino“ kauft das Gut – uns sie weiß genau, wofür sie es benötigt. In den Bodegas Campillo sollen neue Barrique-Fässer „angebraucht“ werden. Das, so meinten die Experten damals, nimmt dem Holz die Schärfe und bereitet sie auf den Einsatz für höherwertigen Wein vor. Gesagt getan. Die Tropfen von Campillo wurden darüber hinaus lediglich als regionale Zweitmarke betrachtet, die ihre Schuldigkeit nach dem Verlassen der neuen Fässer getan hatte.

Doch dann geschah etwas, womit niemand gerechnet hatte. Die Weine aus den „Bodegas Campillo“ übertrafen in ihrer Qualität oft deutlich die stolze Premiummarke der Faustino-Gruppe! Das blieb natürlich nicht ohne Konsequenzen und die Gruppe reagierte recht schnell. Ehre, wem Ehre gebührt: Faustino entwickelte fortan die „Bodegas Campillo“ als eigene Marke, die auch international Erfolge feiert. Etwa 20 Prozent der Produktion gehen inzwischen in den Export.

Tempranillo ist die dominante Rebsorte

Es sind gut 50 Hektar Rebfläche, die Julio Faustino Martínez, der die Bodegas Campillo heute führt, von seinem Gutshaus aus überblickt. Da Martínez nicht nur ein Herz für Wein hat, sondern auch eines für Architektur, hat er für sich und die Bodegas ein kleines Paradies geschaffen. Die Weingärten und das imposante Gutshaus sind nach dem Vorbild eines französischen Chateaus angelegt, was in der Rioja eher ungewöhnlich und somit auch selten ist.

Nicht ganz so französisch sind allerdings die Rebsorten, mit denen Martínez seine 50 Hektar bestockt hat. Zugegeben, ein geringer Anteil von Cabernet Sauvignon ist darauf zu finden, doch der Löwenanteil gehört ganz der spanischen Sorte Tempranillo. Daneben gibt es dann noch je einen kleinen Prozentsatz an Graciano, Viura und Malvasia.

Bei Campillo sieht man nicht nur Rot

Und was wird nun aus all diesen Reben und Trauben? Hier einige Beispiele: Einer der Stars im Sortiment der Bodegas Campillo ist der sortenreine „Campillo 57 Gran Reserva“. Mindestens zwei Jahre reift dieser Tempranillo im französischen Barrique heran, um dann mit äußerst aromatischen Noten von Beerenmarmelade, Lakritz, Fenchel, Muskatnuss und einem Hauch von Vanille und Schokolade zu begeistern.

In jeder Beziehung etwas jünger präsentiert sich der El Niño de Campillo. Diese Cuvée aus Tempranillo und Crianza bleibt sechs Monate in amerikanischer Eiche, bevor sie abgefüllt wird. Mit ihrem Etikett aus der Pop-Art spricht sie eine neue Generation von Weinfreunden an und empfiehlt sich als Begleitung zu deftigen Pastagerichten. Kleine Randnotiz: Der Tropfen darf natürlich auch von Genießern jenseits der 30 getrunken werden!

Freunde von Roséweinen werden sich über die fruchtige Frische des sortenreinen Tropfens aus Rosé Garnacha freuen, der mit einem Hauch von Flieder überrascht. Ungewöhnlich, subtil, tropisch!

Eine echte Offenbarung ist auch der weiße „Campillo Blanco Barrel Fermented“, der aus einer Cuvée aus Chardonnay und weißer Viura besteht. Dieser saubere, frische Tropfen bekommt durch die Lagerung im Holz eine sanfte Honignote, zu der sich im Hintergrund noch etwas Vanille gesellt. Es gibt nicht viele gute Weißweine aus der Rioja - dieser ist einen Versuch mehr als wert.

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Vom Underdog zur Vorzeigemarke

Laguardia im Jahr 1861. Etwas außerhalb des Ortes, der heute weintechnisch zu einer Subregion der Rioja gehört, werden die „Bodegas Campillo“ gegründet. Fortan kommt von dort gutem, sauberem Wein, der überwiegend in der Region verkauft wird. 1990 dann die große Veränderung. Die große, international aktive Gruppe „Faustino“ kauft das Gut – uns sie weiß genau, wofür sie es benötigt. In den Bodegas Campillo sollen neue Barrique-Fässer „angebraucht“ werden. Das, so meinten die Experten damals, nimmt dem Holz die Schärfe und bereitet sie auf den Einsatz für höherwertigen Wein vor. Gesagt getan. Die Tropfen von Campillo wurden darüber hinaus lediglich als regionale Zweitmarke betrachtet, die ihre Schuldigkeit nach dem Verlassen der neuen Fässer getan hatte.

Doch dann geschah etwas, womit niemand gerechnet hatte. Die Weine aus den „Bodegas Campillo“ übertrafen in ihrer Qualität oft deutlich die stolze Premiummarke der Faustino-Gruppe! Das blieb natürlich nicht ohne Konsequenzen und die Gruppe reagierte recht schnell. Ehre, wem Ehre gebührt: Faustino entwickelte fortan die „Bodegas Campillo“ als eigene Marke, die auch international Erfolge feiert. Etwa 20 Prozent der Produktion gehen inzwischen in den Export.

Tempranillo ist die dominante Rebsorte

Es sind gut 50 Hektar Rebfläche, die Julio Faustino Martínez, der die Bodegas Campillo heute führt, von seinem Gutshaus aus überblickt. Da Martínez nicht nur ein Herz für Wein hat, sondern auch eines für Architektur, hat er für sich und die Bodegas ein kleines Paradies geschaffen. Die Weingärten und das imposante Gutshaus sind nach dem Vorbild eines französischen Chateaus angelegt, was in der Rioja eher ungewöhnlich und somit auch selten ist.

Nicht ganz so französisch sind allerdings die Rebsorten, mit denen Martínez seine 50 Hektar bestockt hat. Zugegeben, ein geringer Anteil von Cabernet Sauvignon ist darauf zu finden, doch der Löwenanteil gehört ganz der spanischen Sorte Tempranillo. Daneben gibt es dann noch je einen kleinen Prozentsatz an Graciano, Viura und Malvasia.

Bei Campillo sieht man nicht nur Rot

Und was wird nun aus all diesen Reben und Trauben? Hier einige Beispiele: Einer der Stars im Sortiment der Bodegas Campillo ist der sortenreine „Campillo 57 Gran Reserva“. Mindestens zwei Jahre reift dieser Tempranillo im französischen Barrique heran, um dann mit äußerst aromatischen Noten von Beerenmarmelade, Lakritz, Fenchel, Muskatnuss und einem Hauch von Vanille und Schokolade zu begeistern.

In jeder Beziehung etwas jünger präsentiert sich der El Niño de Campillo. Diese Cuvée aus Tempranillo und Crianza bleibt sechs Monate in amerikanischer Eiche, bevor sie abgefüllt wird. Mit ihrem Etikett aus der Pop-Art spricht sie eine neue Generation von Weinfreunden an und empfiehlt sich als Begleitung zu deftigen Pastagerichten. Kleine Randnotiz: Der Tropfen darf natürlich auch von Genießern jenseits der 30 getrunken werden!

Freunde von Roséweinen werden sich über die fruchtige Frische des sortenreinen Tropfens aus Rosé Garnacha freuen, der mit einem Hauch von Flieder überrascht. Ungewöhnlich, subtil, tropisch!

Eine echte Offenbarung ist auch der weiße „Campillo Blanco Barrel Fermented“, der aus einer Cuvée aus Chardonnay und weißer Viura besteht. Dieser saubere, frische Tropfen bekommt durch die Lagerung im Holz eine sanfte Honignote, zu der sich im Hintergrund noch etwas Vanille gesellt. Es gibt nicht viele gute Weißweine aus der Rioja - dieser ist einen Versuch mehr als wert.