Amarone
Dieser edle Tropfen stammt aus Valpolicella in der italienischen Region Venetien. Aus diesem Grund nennt man die Weinart auch Amarone della Valpolicella. Der Name Amarone lässt sich von dem Wort „amaro“ ableiten, was auf Italienisch so viel wie „bitter“ bedeutet und auf die Bitternoten in den alkoholreichen Weinen anspielt. Seine Trauben stammen von den ältesten Reben der lokalen Weinberge, wobei auch nur die besten Trauben in das Endergebnis mit einfließen. Das ist allerdings nicht das einzig Besondere an diesem Tropfen. Vielmehr kommt auch noch hinzu, dass er hauptsächlich aus getrockneten Früchten der drei Rebsorten Corvina, Rondinella und Molinara hergestellt wird.
Die Geschichte des Amarone
Die Winzer von Valpolicella waren bereits im 16. Jahrhundert dafür bekannt, einen Teil ihrer geernteten Trauben auf Holzrosten zu trocknen, um diese dann zu Beginn des neuen Jahres zu Wein weiterzuverarbeiten. Der resultierende Tropfen war dann der Recioto della Valpolicella, welcher sich durch einen hohen Zuckeranteil auszeichnete. Eine italienische Legende besagt, dass aus besagtem Wein später der Amarone wurde. Dies soll durch einen unaufmerksamen Kellermeister geschehen sein. Angeblich hat dieser nämlich ein Fass des Reciotos vergessen, wodurch der Wein das erste Mal die Chance hatte seinen hohen Zuckeranteil in Alkohol umzuwandeln und dadurch vollständig durchzugären. Aus diesem Grund wird der beliebte Amarone bis heute immer wieder als der Bruder des Recioto bezeichnet.
Der Herstellungsprozess
Zunächst einmal fällt bei der Herstellung des Amarone auf, dass die Lese für seine Trauben einige Wochen früher stattfindet, als es bei den sonstigen Weinen der Fall ist. Das ist dadurch zu begründen, dass die Früchte in den Hügellagen optimal heranwachsen können und dadurch ein wenig früher reif sind als üblich. Nach der sorgfältigen Weinlese werden die Trauben zum Trocknen auf Holzgittern ausgelegt, wo sie für 3 bis 5 Monate verweilen, wobei sie während dieses Prozesses immer wieder gewendet und auf ungeeignete Exemplare geprüft werden. Durch das Trocknen verlieren sie einen hohen Anteil ihrer Flüssigkeit, was wiederum zur Folge hat, dass sich die Aromen in den Früchten konzentrieren und stärker ausprägen. Im nächsten Schritt findet eine Kelterung und eine Maischung statt. Etwa 3 Wochen später setzt dann die Gärung ein, die ungefähr 45 Tage braucht, bis sie vollständig abgeschlossen ist. Danach erfolgt noch die Reifung in Eichenholzfässern, welche zwischen 2 und 8 Jahre dauert.