Weingut Klein Constantia. Geschichtsträchtiger geht es am Kap einfach nicht

Wer das Weingut Klein Constantia erreicht, der ist angekommen. Auf dem unglaublich schönen Gutsgelände sowieso, aber darüber hinaus auch im Weinland Südafrika und in einem lebendigen Kulturdenkmal, das am Kap seinesgleichen sucht. Klein Constantia – das ist die Heimat des „Vin de Constance“, der einst Europas Könige ebenso begeisterte wie seine Schriftsteller und andere große Geister. Heute überzeugt Klein Constantia nicht nur mit seiner reichen Geschichte, sondern auch mit seinem hervorragenden Sauvignon Blanc. Die kühlen Winde, die nachts vom Atlantik her wehen, bekommen ihm bestens.
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Weingut Klein Constantia. Geschichtsträchtiger geht es am Kap einfach nicht
Wer das Weingut Klein Constantia erreicht, der ist angekommen. Auf dem unglaublich schönen Gutsgelände sowieso, aber darüber hinaus auch im Weinland Südafrika und in einem lebendigen Kulturdenkmal, das am Kap seinesgleichen sucht. Klein Constantia – das ist die Heimat des „Vin de Constance“, der einst Europas Könige ebenso begeisterte wie seine Schriftsteller und andere große Geister. Heute überzeugt Klein Constantia nicht nur mit seiner reichen Geschichte, sondern auch mit seinem hervorragenden Sauvignon Blanc. Die kühlen Winde, die nachts vom Atlantik her wehen, bekommen ihm bestens.

Weingut mit Aussicht

Als Klein Constantia 1685 gegründet wird, steckt der Weinbau in Südafrika noch in den Kinderschuhen. Doch der Niederländer Simon Van Der Stel, seines Zeichens Kommandant in der Kolonie am Kap, hat das Potenzial erkannt. Mehr noch, er hat bereits einige Zeit zuvor mit Rebstöcken und der Herstellung von Wein experimentiert. Seine Position erlaubt es ihm, Land in Besitz zu nehmen. Er wählt fast ein ganzes Tal aus, von dem er zuvor Bodenproben entnommen hat. Er hat Glück. Das landschaftlich spektakulär schöne Gelände an der False Bay eignet sich perfekt für den Weinbau. Van der Stel gründet hier sein Weingut und nennt es „Klein Constantia“. Traumhaft schön ist es dort an der Bucht auch heute noch, allerdings ist die Stadt näher gerückt. Inzwischen gilt Klein Constantia als Vorort von Kapstadt, was der Weinproduktion aber natürlich keinerlei Abbruch tut.

König müsste man sein

Ohne einen Blick in die Geschichte geht es auf „Klein Constantia“ einfach nicht. Der Gründer des Gutes stirbt dort 1712 und er hat keine Nachkommen. Der riesige Besitz wird in drei Teile aufgeteilt und es dauert eine ganze Weile, bis ein neuer Besitzer sich wieder mit der Weinproduktion beschäftigt. Als das rund um 1730 schließlich der Fall ist, gibt es allerdings kein Halten mehr. Die Tropfen aus diesem Gut erfahren eine Erfolgsgeschichte, wie es sie im 18. Jahrhundert noch nicht gegeben hat. Der süße „Vin de Constance“ aus der südafrikanischen Rebsorte Muscat de Frontignan wird an die Königshäuser Europas ebenso verschifft, wie nach Amerika, wo George Washington sich gern mal ein Gläschen davon genehmigt. Als der Mob während der Französischen Revolution Schloss Versailles stürmt, liegen im Weinkeller mehr als 2600 Flaschen davon. Preußenkönig Friedrich der Große hat auf Schloss Sanssoucis einen vergleichsweise bescheidenen Vorrat von 409 Flaschen, aber immerhin. In England genießen nicht nur die Royals, sondern auch Charles Dickens und Jane Austen nachweislich den Wein des Kap. Letztere empfiehlt ihn in ihrem Buch „Sense and Sensibility“ auch als Medizin für gebrochene Herzen. Auf Deutsch ist der Roman unter den Titeln „Sinn und Sinnlichkeit“ und „Verstand und Gefühl“ erschienen.

Doch nichts bleibt, wie es war. Nicht nur der Weingeschmack wandelt sich mit der Zeit fast unmerklich, auch die Reblaus schlägt zu. Im 19. Jahrhundert zerstört sie fast die gesamten Weinberge in „Klein Constantia“. Als sich das Gut Jahrzehnte später langsam zu erholen beginnt, ist süßer Wein „out“. Klein Constantia muss sich neu erfinden.

Weißweine auf höchstem Niveau

Es wird ein steiniger Weg. Das Gut wird erneut geteilt, Besitzer kommen und gehen. Erst mit dem Ende des 20. Jahrhunderts ist eine Konsolidierung erreicht, es kehrt Ruhe ein und es geht wieder bergauf. Natürlich wird die Produktion des „Vin de Constance“ wieder aufgenommen, der nun als Dessertwein neue Fans findet. Doch deutlich mehr Bedeutung bekommen nun Rebsorten, die zu trockenen Weinen ausgebaut werden können. Inzwischen ist „Klein Constantia“ für seine herausragenden sortenreinen Weine aus der Sauvignon Blanc berühmt. Sie werden inzwischen immer öfter sogar nach Einzellagen abgefüllt. Daneben werden auch sortenreine Weine aus Riesling und Chardonnay sowie interessante Cuvées produziert. Die Tropfen werden regelmäßig mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet.

Für Freunde von Rotweinen hat „Klein Constantia“ dank der Fusion mit „Anwilka“ aus Stellenbosch auch einiges im Programm. Der Zusammenschluss erfolgte 2012.

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Weingut mit Aussicht

Als Klein Constantia 1685 gegründet wird, steckt der Weinbau in Südafrika noch in den Kinderschuhen. Doch der Niederländer Simon Van Der Stel, seines Zeichens Kommandant in der Kolonie am Kap, hat das Potenzial erkannt. Mehr noch, er hat bereits einige Zeit zuvor mit Rebstöcken und der Herstellung von Wein experimentiert. Seine Position erlaubt es ihm, Land in Besitz zu nehmen. Er wählt fast ein ganzes Tal aus, von dem er zuvor Bodenproben entnommen hat. Er hat Glück. Das landschaftlich spektakulär schöne Gelände an der False Bay eignet sich perfekt für den Weinbau. Van der Stel gründet hier sein Weingut und nennt es „Klein Constantia“. Traumhaft schön ist es dort an der Bucht auch heute noch, allerdings ist die Stadt näher gerückt. Inzwischen gilt Klein Constantia als Vorort von Kapstadt, was der Weinproduktion aber natürlich keinerlei Abbruch tut.

König müsste man sein

Ohne einen Blick in die Geschichte geht es auf „Klein Constantia“ einfach nicht. Der Gründer des Gutes stirbt dort 1712 und er hat keine Nachkommen. Der riesige Besitz wird in drei Teile aufgeteilt und es dauert eine ganze Weile, bis ein neuer Besitzer sich wieder mit der Weinproduktion beschäftigt. Als das rund um 1730 schließlich der Fall ist, gibt es allerdings kein Halten mehr. Die Tropfen aus diesem Gut erfahren eine Erfolgsgeschichte, wie es sie im 18. Jahrhundert noch nicht gegeben hat. Der süße „Vin de Constance“ aus der südafrikanischen Rebsorte Muscat de Frontignan wird an die Königshäuser Europas ebenso verschifft, wie nach Amerika, wo George Washington sich gern mal ein Gläschen davon genehmigt. Als der Mob während der Französischen Revolution Schloss Versailles stürmt, liegen im Weinkeller mehr als 2600 Flaschen davon. Preußenkönig Friedrich der Große hat auf Schloss Sanssoucis einen vergleichsweise bescheidenen Vorrat von 409 Flaschen, aber immerhin. In England genießen nicht nur die Royals, sondern auch Charles Dickens und Jane Austen nachweislich den Wein des Kap. Letztere empfiehlt ihn in ihrem Buch „Sense and Sensibility“ auch als Medizin für gebrochene Herzen. Auf Deutsch ist der Roman unter den Titeln „Sinn und Sinnlichkeit“ und „Verstand und Gefühl“ erschienen.

Doch nichts bleibt, wie es war. Nicht nur der Weingeschmack wandelt sich mit der Zeit fast unmerklich, auch die Reblaus schlägt zu. Im 19. Jahrhundert zerstört sie fast die gesamten Weinberge in „Klein Constantia“. Als sich das Gut Jahrzehnte später langsam zu erholen beginnt, ist süßer Wein „out“. Klein Constantia muss sich neu erfinden.

Weißweine auf höchstem Niveau

Es wird ein steiniger Weg. Das Gut wird erneut geteilt, Besitzer kommen und gehen. Erst mit dem Ende des 20. Jahrhunderts ist eine Konsolidierung erreicht, es kehrt Ruhe ein und es geht wieder bergauf. Natürlich wird die Produktion des „Vin de Constance“ wieder aufgenommen, der nun als Dessertwein neue Fans findet. Doch deutlich mehr Bedeutung bekommen nun Rebsorten, die zu trockenen Weinen ausgebaut werden können. Inzwischen ist „Klein Constantia“ für seine herausragenden sortenreinen Weine aus der Sauvignon Blanc berühmt. Sie werden inzwischen immer öfter sogar nach Einzellagen abgefüllt. Daneben werden auch sortenreine Weine aus Riesling und Chardonnay sowie interessante Cuvées produziert. Die Tropfen werden regelmäßig mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet.

Für Freunde von Rotweinen hat „Klein Constantia“ dank der Fusion mit „Anwilka“ aus Stellenbosch auch einiges im Programm. Der Zusammenschluss erfolgte 2012.