Rebsorte Fiano. Ein genussvoller Gruß aus der Antike für eine neue Zeit

Sie gehört zu den ältesten Rebsorten Italiens, hat beide Elternteile verloren und wäre vor noch gar nicht so langer Zeit beinah selbst ausgestorben: Die Rede ist von der weißen Rebsorte Fiano, die aus Kampanien stammt. Dort ist es sage und schreibe einem einzigen Weingut zu verdanken, dass die Fiano überlebt hat. Heute gehören ihre Weine zu den ebenso großen wie raren Spezialitäten Italiens. Nachdem die Fiano in Kampanien bewiesen hat, was in ihr steckt, werden inzwischen sogar Flächen in Apulien und Sizilien mit der Sorte bestockt. Man wird also in Zukunft garantiert öfter und mehr von ihr hören.
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Sie gehört zu den ältesten Rebsorten Italiens, hat beide Elternteile verloren und wäre vor noch gar nicht so langer Zeit beinah selbst ausgestorben: Die Rede ist von der weißen Rebsorte Fiano, die... mehr erfahren »
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Rebsorte Fiano. Ein genussvoller Gruß aus der Antike für eine neue Zeit
Sie gehört zu den ältesten Rebsorten Italiens, hat beide Elternteile verloren und wäre vor noch gar nicht so langer Zeit beinah selbst ausgestorben: Die Rede ist von der weißen Rebsorte Fiano, die aus Kampanien stammt. Dort ist es sage und schreibe einem einzigen Weingut zu verdanken, dass die Fiano überlebt hat. Heute gehören ihre Weine zu den ebenso großen wie raren Spezialitäten Italiens. Nachdem die Fiano in Kampanien bewiesen hat, was in ihr steckt, werden inzwischen sogar Flächen in Apulien und Sizilien mit der Sorte bestockt. Man wird also in Zukunft garantiert öfter und mehr von ihr hören.

Diese Rebsorte ist eine uralte Waise

Wissenschaftler sind sich einig: Reben der Sorte Fiano hat es in Kampanien bereits in der Antike gegeben. Nicht ganz so sicher, aber sehr wahrscheinlich ist es, dass die Sorte mit der „Vitis apiana“ identisch ist, die schon vor rund 2000 Jahren von Historikern beschrieben worden ist. Nicht zuletzt der Name ist ein Beleg für diese These. Denn „apis“ ist die lateinische Bezeichnung für die Biene. Auch heute noch üben die Rebstöcke eine fast unerklärliche Anziehungskraft auf diese Insekten aus.

Während man also weiß, seit wann es diese Rebsorte gibt und wo sie beheimatet ist, liegt ihre familiäre Herkunft im Dunkeln. Beide Elternteile, die zu dieser Kreuzung geführt haben, gelten als ausgestorben. Hätte es das Weingut Mastroberardino aus der Provinz Avellino nicht gegeben, dann hätte die Fiano wohl dasselbe Schicksal ereilt.

Auch länger gereift noch sehr frisch

Doch es kam anders. Denn es gab (und gibt) genau dieses Weingut, das der Fiano nicht nur eine letzte Chance gab, sondern ihre Anbaufläche sogar nach und nach aufstockte. Das hatte sicher etwas mit dem würzigen Weißwein zu tun, der sich aus dieser Rebsorte gewinnen lässt. Fiano ist ein sehr charaktervoller, unverwechselbarer Wein, der in aller Regel trocken ausgebaut wird. Im Glas leuchtet er strohgelb, die Nase verwöhnt er mit Aromen von Birnen. Gewürzen, gerösteten Nüssen und Honig. Ob das vielleicht etwas mit der Liebe der Bienen zu dieser Sorte zu tun hat? Übrigens, das Gut Mastroberardino, das vor über 200 Jahren gegründet worden ist, hat sich nicht nur um die Fiano verdient gemacht. Sie bewahrte auch einige andere autochthone Rebsorten Kampaniens nach dem Zweiten Weltkrieg vor dem Aussterben. Heute wird es in zehnter Generation von der Familie Mastroberardino bewirtschaftet.

Der Charakter des Fiano-Weins prägt sich umso mehr aus, je länger er reifen darf. Wie gut, also, dass Wein aus der Fiano ausgesprochen lagerfähig ist! Das Besondere an diesen Tropfen ist aber, dass sie sich trotz allem ihre Frische bewahrt haben, wenn die Flasche dann schließlich geöffnet wird. In Süditalien wird Fiano-Wein gern solo getrunken, er ist aber auch bei Tisch beliebt. Zu besonderen Anlässen wird er dann mit feinen Meeresfrüchten oder zu Fisch mit mediterranen Beilagen serviert. In Ausnahmefällen wird Fiano auch edelsüß ausgebaut. Diese seltenen Tropfen passen dann natürlich bestens zu einem edlen Dessert.

Außerhalb Italiens ist Fiano noch ein Geheimtipp

Es hat eine Weile gedauert, bis sich die Rebsorte Fiano so weit in ihrem Bestand erholt hatte, dass sie auch international angeboten werden konnte und die Beachtung fand, die sie verdient. Gegen Ende des letzten Jahrtausends war dieser Punkt langsam erreicht. In Italien selbst sind Weine mit der DOCG-Bezeichnung „Fiano di Avellino“ inzwischen sehr populär – auch im verwöhnten Norden. Außerhalb des Landes freilich ist Fiano-Wein immer noch so etwas wie ein Geheimtipp. Ein Geheimtipp, den Weinfans allerdings unbedingt beherzigen und ausprobieren sollten.

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Diese Rebsorte ist eine uralte Waise

Wissenschaftler sind sich einig: Reben der Sorte Fiano hat es in Kampanien bereits in der Antike gegeben. Nicht ganz so sicher, aber sehr wahrscheinlich ist es, dass die Sorte mit der „Vitis apiana“ identisch ist, die schon vor rund 2000 Jahren von Historikern beschrieben worden ist. Nicht zuletzt der Name ist ein Beleg für diese These. Denn „apis“ ist die lateinische Bezeichnung für die Biene. Auch heute noch üben die Rebstöcke eine fast unerklärliche Anziehungskraft auf diese Insekten aus.

Während man also weiß, seit wann es diese Rebsorte gibt und wo sie beheimatet ist, liegt ihre familiäre Herkunft im Dunkeln. Beide Elternteile, die zu dieser Kreuzung geführt haben, gelten als ausgestorben. Hätte es das Weingut Mastroberardino aus der Provinz Avellino nicht gegeben, dann hätte die Fiano wohl dasselbe Schicksal ereilt.

Auch länger gereift noch sehr frisch

Doch es kam anders. Denn es gab (und gibt) genau dieses Weingut, das der Fiano nicht nur eine letzte Chance gab, sondern ihre Anbaufläche sogar nach und nach aufstockte. Das hatte sicher etwas mit dem würzigen Weißwein zu tun, der sich aus dieser Rebsorte gewinnen lässt. Fiano ist ein sehr charaktervoller, unverwechselbarer Wein, der in aller Regel trocken ausgebaut wird. Im Glas leuchtet er strohgelb, die Nase verwöhnt er mit Aromen von Birnen. Gewürzen, gerösteten Nüssen und Honig. Ob das vielleicht etwas mit der Liebe der Bienen zu dieser Sorte zu tun hat? Übrigens, das Gut Mastroberardino, das vor über 200 Jahren gegründet worden ist, hat sich nicht nur um die Fiano verdient gemacht. Sie bewahrte auch einige andere autochthone Rebsorten Kampaniens nach dem Zweiten Weltkrieg vor dem Aussterben. Heute wird es in zehnter Generation von der Familie Mastroberardino bewirtschaftet.

Der Charakter des Fiano-Weins prägt sich umso mehr aus, je länger er reifen darf. Wie gut, also, dass Wein aus der Fiano ausgesprochen lagerfähig ist! Das Besondere an diesen Tropfen ist aber, dass sie sich trotz allem ihre Frische bewahrt haben, wenn die Flasche dann schließlich geöffnet wird. In Süditalien wird Fiano-Wein gern solo getrunken, er ist aber auch bei Tisch beliebt. Zu besonderen Anlässen wird er dann mit feinen Meeresfrüchten oder zu Fisch mit mediterranen Beilagen serviert. In Ausnahmefällen wird Fiano auch edelsüß ausgebaut. Diese seltenen Tropfen passen dann natürlich bestens zu einem edlen Dessert.

Außerhalb Italiens ist Fiano noch ein Geheimtipp

Es hat eine Weile gedauert, bis sich die Rebsorte Fiano so weit in ihrem Bestand erholt hatte, dass sie auch international angeboten werden konnte und die Beachtung fand, die sie verdient. Gegen Ende des letzten Jahrtausends war dieser Punkt langsam erreicht. In Italien selbst sind Weine mit der DOCG-Bezeichnung „Fiano di Avellino“ inzwischen sehr populär – auch im verwöhnten Norden. Außerhalb des Landes freilich ist Fiano-Wein immer noch so etwas wie ein Geheimtipp. Ein Geheimtipp, den Weinfans allerdings unbedingt beherzigen und ausprobieren sollten.