Graciano Wein
Was haben Spanien und die italienische Insel Sardinien gemeinsam? Natürlich den Anbau des ausdrucksstarken und farbkräftigen Graciano Weines! Aus den erst spät treibenden, blauschwarzen Weintrauben wird ein hochwertiger Wein gewonnen, welchen man sich nicht entgehen lassen sollte. Ganz getreu dem Motto: Was lange währt wird endlich gut.
Die weltweite Verbreitung des Graciano Weines
Ursprünglich stammt der Graciano aus Spanien und verfügt weltweit über 80 Synonyme, welche das stolze Alter dieser Rebsorte und seine internationale Präsenz bezeugen. Die gesamte Anbaufläche in allen Ländern umfasst dabei mehr als 3.000 Hektar. Zwar gibt es mittlerweile auch Anbaugebiete in mehreren Provinzen von Italien, sowie in Portugal und Frankreich, doch die größte Fläche für den Anbau von Graciano befindet sich nach wie vor mit mehr als 2.200 Hektar in Spanien. Darüber hinaus lassen sich einige weitere Bestände der Rebsorte in Argentinien, Kalifornien und Australien entdecken. Ihr Erfolg war allerdings einst vom Aussterben bedroht. Bevor der Graciano im Jahr 1991 einen regelrechten Aufschwung durch die D.O.Ca.-Klassifizierung von Rioja erfuhr, drohte sie für immer aus der Weinlandschaft zu verschwinden. Mittlerweile aber konnte sich die Rebsorte von ihren schlechten Zeiten erholen, hat Eingang in den DOC-Weinen in Alghero gefunden und ist in Spanien bei einer Vielzahl von D.O. Weinen zugelassen. In dem spanischen Weinanbaugebiet Rioja dient Graciano als Verschnittpartner des klassischen Rioja-Weines und ist für dessen erstaunliches Alterungsvermögen verantwortlich.
Die geschichtlichen Hintergründe
Zwar ist die genaue Abstammung des Graciano bislang noch ungeklärt, allerdings ist es mittlerweile gelungen durch Analysen der DNA ein paar genetische Beziehungen aufzuschlüsseln. Die Rebsorte stellt einen Elternteil der, wie angenommen wird, durch natürliche Kreuzungen hervorgegangen Sorten Mandón und Négret Castrais dar. Des Weiteren wurde eine genetische Überschneidung zu den auf Sardinien kultivierten Sorten Bovale Sardo und Cagnulari ermittelt.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war die Rebsorte in der französischen Region Languedoc-Roussillon sehr beliebt, während die dortige Anbaufläche heute nur noch etwa 10 Hektar beträgt. Auf die italienische Insel Sardinien gelang sie bereits im Zuge der spanischen Besetzung im 16. Jahrhundert. Dort nimmt sie heutzutage eine stolze Fläche von 469 Hektar ein.
Ein Wein mit Alterungspotential
Diese Rotweinsorte fließt dunkelrot und ausdrucksstark in der Farbe in das Weinglas. Ihr Aroma ist recht kräftig, verfügt gleichzeitig aber auch über ein zartes Bukett. Der Graciano definiert sich als sehr tannin- und extraktreich, sowie ebenfalls über eine markante Säure. Dabei ist der Geschmack insbesondere von fruchtig-würzigen Noten mit Eigenschaften von roten Beeren, Cassis und Zitronengras geprägt. Der Graciano verfügt zusätzlich über ein Alterungspotential, welches genutzt werden sollte, ebenso wie über hohe Qualität.