Malbec – der elegante Franzose
Aus der Rebsorte Malbec wird ein sehr interessanter Wein aus Frankreich gekeltert, der seine ganz eigenen Liebhaber hat. Seine Farbe ist ebenso ungewöhnlich wie sein Bouquet. Und da dieser Malbec Wein sehr lange reifen muss, bis er sein volles Aroma entfalten kann, spielt er heute eher eine untergeordnete Rolle, wenn es um klassische Spitzenweine aus Frankreich geht. Der Malbec Rotwein geriet in den Hintergrund und wurde vom Merlot verdrängt.
Noch vor 150 Jahren konnte man die Rebsorte Malbec in vielen Regionen Frankreichs finden. Er wurde an der Südküste ebenso wie in Auxerrois, in Pressac und vor allem in der Provinz Quercy angebaut. Die Anfänge liegen aber in der klassischen und weltberühmten französischen Weinanbauregion rund um Bordeaux. Heute gibt es nur noch sehr wenige Winzer, die sich auf Mischweine spezialisiert haben und dafür die Trauben für den Malbec Wein anbauen. Kleine Flächen gibt es in der Region um Blaye, im Weinbaugebiet Côtes de Bourg und in Entre-Deux-Mers – hier kommt der größte Teil Malbec Wein aus Frankreich her. Darüber hinaus gibt es auch Malbec Wein aus Argentinien sowie aus Südafrika. In einem bescheidenen Rahmen wächst er auch in Chile sowie in Spanien, den USA und in der Schweiz.
Warum hat der Malbec Wein an Attraktivität verloren?
Ganz einfach, weil er zu empfindlich ist: Er ist anfällig gegen Krankheiten, er kann keinen Frost vertragen und die Rebsorte gilt als wenig widerstandsfähig. Dazu kommt die lange Reifezeit, denn wird er zu jung getrunken, dann schmeckt er eckig und karg. Wenn er aber die richtige Reife hat, dann entwickelt der Malbec ein einzigartiges Aroma und eine fruchtige Würze, die an Pflaumen, Wacholder, Blaubeeren, Kirschen oder an Bitterschokolade erinnert. Seine Farbe ist tief violett bis schwarz und je nachdem, wie lange der Wein gelagert wurde, verwandelt sich sein Aroma und er schmeckt herb nach Tabak oder auch nach Lorbeer. Genau das ist es, was den eleganten Wein aus Frankreich so einzigartig macht – aber nicht leicht „händelbar“.