Rebsorte Malbec Chile. Weine mit großem Potenzial zu kleinem Preis

Kaum zu glauben, aber wahr: 1995 gab es in ganz Chile nur zwölf (!) Weingüter. Seitdem hat sich das Land zum fünftgrößten Weinexporteur und siebtgrößten Weinproduzenten der Erde entwickelt. Mit 200.000 Hektar Rebfläche nimmt es flächenmäßig den zehnten Rang ein. Und die Zahl der Weingüter? Die hat sich dank vieler ausgewanderter Franzosen auf rund 400 vergrößert. Doch die Tatsache, dass viele neue Winzer aus Frankreich stammen, ist nicht der einzige Grund, dass in Chile vor allem französische Rebsorten beliebt sind. Das Land hat nicht nur die „richtigen“ Böden und das entsprechende Klima für diese Sorten. Es hat auch einen hohen Anspruch an die Qualität seiner Weine. Ein gutes Beispiel dafür sind Weine aus der Rebsorte Malbec. Sie zeichnet in Chile für erstklassige Tropfen verantwortlich. Zugegeben dürfen das auch andere Länder für sich in Anspruch nehmen. Was Chile aber besonders auszeichnet, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis der Weine. Chilenische Malbecs vergleichbarer Güte sind in aller Regel deutlich günstiger als ihre Mitstreiter aus Argentinien, Südafrika oder Frankreich.
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Kaum zu glauben, aber wahr: 1995 gab es in ganz Chile nur zwölf (!) Weingüter. Seitdem hat sich das Land zum fünftgrößten Weinexporteur und siebtgrößten Weinproduzenten der Erde entwickelt. Mit... mehr erfahren »
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Rebsorte Malbec Chile. Weine mit großem Potenzial zu kleinem Preis
Kaum zu glauben, aber wahr: 1995 gab es in ganz Chile nur zwölf (!) Weingüter. Seitdem hat sich das Land zum fünftgrößten Weinexporteur und siebtgrößten Weinproduzenten der Erde entwickelt. Mit 200.000 Hektar Rebfläche nimmt es flächenmäßig den zehnten Rang ein. Und die Zahl der Weingüter? Die hat sich dank vieler ausgewanderter Franzosen auf rund 400 vergrößert. Doch die Tatsache, dass viele neue Winzer aus Frankreich stammen, ist nicht der einzige Grund, dass in Chile vor allem französische Rebsorten beliebt sind. Das Land hat nicht nur die „richtigen“ Böden und das entsprechende Klima für diese Sorten. Es hat auch einen hohen Anspruch an die Qualität seiner Weine. Ein gutes Beispiel dafür sind Weine aus der Rebsorte Malbec. Sie zeichnet in Chile für erstklassige Tropfen verantwortlich. Zugegeben dürfen das auch andere Länder für sich in Anspruch nehmen. Was Chile aber besonders auszeichnet, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis der Weine. Chilenische Malbecs vergleichbarer Güte sind in aller Regel deutlich günstiger als ihre Mitstreiter aus Argentinien, Südafrika oder Frankreich.

Malbec mag Wärme

Apropos Frankreich. Dort ist die Malbec beheimatet; sie ist eine Kreuzung aus der fast ausgestorbenen Sorte Magdeleine Noire des Charentes und der Prunelart. Malbec ist eine sehr alte und noble Rebsorte, die in der Weinbauregion Bordeaux als eine von sechs für den berühmten „Bordeaux Blend“ zugelassen ist. Dennoch geht die Bedeutung der Rebsorte in ihrer angestammten Heimat zurück und verlagert sich immer mehr in die Neue Weinwelt. Das ist natürlich kein Zufall und es hat nichts mit den hervorragenden Weinen zu tun, die diese Rebsorte hervorzubringen vermag. Doch bei all ihren Vorzügen ist die Malbec auch eine schwierige Kandidatin, jedenfalls für Winzer. Sie ist anfällig für Krankheiten wie den falschen Mehltau und sie ist wenig widerstandsfähig gegen späte Fröste. Als 1956 eine extreme Frostperiode über Frankreich hereinbrach, gingen Unmengen ihrer Rebstöcke verloren. Wer wird es den Winzern verdenken, dass sie anschließend unter Schock standen und lieber mit robusteren Sorten wie etwa Merlot weiterarbeiteten?

Fröste gibt es in den Ländern der neuen Weinwelt eher wenig, von Extremfrösten ganz zu schweigen. Kein Wunder also, dass die Malbec in aufstrebenden Weinregionen mit ambitionierten Winzern und, was mindestens ebenso wichtig ist, einem milden, gleichmäßigen Klima Fuß fassen konnte. Eines dieser Länder ist Chile.

Der Pazifik kühlt die Weinregionen nachts ab

Es ist ein schmales und lang gestrecktes Land, das sich zu diesem beachtlichen Weinmogul entwickelt hat. Fast alle Regionen sind vom nahen Pazifik beeinflusst, der die gesamte westliche Grenze Chiles bildet. Fast ein Viertel der gesamten Weinproduktion Chiles stammt aus dem Central Valley, das sich wiederum in zwei Bereiche gliedert. Im südlicheren von beiden, dem Colchagua Valley, findet die Malbec heute die besten Wachstumsbedingungen, während im nördlichen Teil, dem Cachapoal Valley, Cabernet Sauvignon dominiert. Doch zurück in den Süden, zurück zur Malbec.

Das Colchagua Valley gilt heute als eine der bekanntesten Weinregionen des Landes überhaupt. Von Ost nach West erstreckt es sich, beginnt an den Anden und läuft zum Pazifik hin aus.

Der große Ozean bedeutet, dass das Klima „mediterran“ ist, also gleichmäßige warme bis heiße Sommertage aufweist, nachts aber für erfrischende Abkühlung sorgt. Das mag die Malbec, und sie mag auch die Böden, die ihr Elemente von Schiefer und Granit bieten. Wo diese Sorte sich wohlfühlt, da kann sie kleine Wunder vollbringen. Es ist deshalb fast schon an der Tagesordnung, dass chilenische Malbecs sortenrein in Barrique ausgebaut werden. Und nicht nur das. Sie stauben regelmäßig bei internationalen Verkostungen hohe Auszeichnungen ab, sie haben großes Potenzial, sind entsprechend lange lagerfähig und sie sind nach wie vor bezahlbar. Natürlich kann man für eine Flasche Malbec aus Chile viel Geld hinblättern. Man kann aber auch schon für nicht mehr als sieben oder acht Euro (Stand Juli 2020) eine wirklich gute Flasche bekommen. Die schmeckt solo; bei Tisch begleitet sie Fleisch- und reichhaltige Pastagerichte sowie Desserts mit viel Schokolade.

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Malbec mag Wärme

Apropos Frankreich. Dort ist die Malbec beheimatet; sie ist eine Kreuzung aus der fast ausgestorbenen Sorte Magdeleine Noire des Charentes und der Prunelart. Malbec ist eine sehr alte und noble Rebsorte, die in der Weinbauregion Bordeaux als eine von sechs für den berühmten „Bordeaux Blend“ zugelassen ist. Dennoch geht die Bedeutung der Rebsorte in ihrer angestammten Heimat zurück und verlagert sich immer mehr in die Neue Weinwelt. Das ist natürlich kein Zufall und es hat nichts mit den hervorragenden Weinen zu tun, die diese Rebsorte hervorzubringen vermag. Doch bei all ihren Vorzügen ist die Malbec auch eine schwierige Kandidatin, jedenfalls für Winzer. Sie ist anfällig für Krankheiten wie den falschen Mehltau und sie ist wenig widerstandsfähig gegen späte Fröste. Als 1956 eine extreme Frostperiode über Frankreich hereinbrach, gingen Unmengen ihrer Rebstöcke verloren. Wer wird es den Winzern verdenken, dass sie anschließend unter Schock standen und lieber mit robusteren Sorten wie etwa Merlot weiterarbeiteten?

Fröste gibt es in den Ländern der neuen Weinwelt eher wenig, von Extremfrösten ganz zu schweigen. Kein Wunder also, dass die Malbec in aufstrebenden Weinregionen mit ambitionierten Winzern und, was mindestens ebenso wichtig ist, einem milden, gleichmäßigen Klima Fuß fassen konnte. Eines dieser Länder ist Chile.

Der Pazifik kühlt die Weinregionen nachts ab

Es ist ein schmales und lang gestrecktes Land, das sich zu diesem beachtlichen Weinmogul entwickelt hat. Fast alle Regionen sind vom nahen Pazifik beeinflusst, der die gesamte westliche Grenze Chiles bildet. Fast ein Viertel der gesamten Weinproduktion Chiles stammt aus dem Central Valley, das sich wiederum in zwei Bereiche gliedert. Im südlicheren von beiden, dem Colchagua Valley, findet die Malbec heute die besten Wachstumsbedingungen, während im nördlichen Teil, dem Cachapoal Valley, Cabernet Sauvignon dominiert. Doch zurück in den Süden, zurück zur Malbec.

Das Colchagua Valley gilt heute als eine der bekanntesten Weinregionen des Landes überhaupt. Von Ost nach West erstreckt es sich, beginnt an den Anden und läuft zum Pazifik hin aus.

Der große Ozean bedeutet, dass das Klima „mediterran“ ist, also gleichmäßige warme bis heiße Sommertage aufweist, nachts aber für erfrischende Abkühlung sorgt. Das mag die Malbec, und sie mag auch die Böden, die ihr Elemente von Schiefer und Granit bieten. Wo diese Sorte sich wohlfühlt, da kann sie kleine Wunder vollbringen. Es ist deshalb fast schon an der Tagesordnung, dass chilenische Malbecs sortenrein in Barrique ausgebaut werden. Und nicht nur das. Sie stauben regelmäßig bei internationalen Verkostungen hohe Auszeichnungen ab, sie haben großes Potenzial, sind entsprechend lange lagerfähig und sie sind nach wie vor bezahlbar. Natürlich kann man für eine Flasche Malbec aus Chile viel Geld hinblättern. Man kann aber auch schon für nicht mehr als sieben oder acht Euro (Stand Juli 2020) eine wirklich gute Flasche bekommen. Die schmeckt solo; bei Tisch begleitet sie Fleisch- und reichhaltige Pastagerichte sowie Desserts mit viel Schokolade.