Portugieser Wein
Der Portugieser Wein ist für vieles berühmt – was aber wahrscheinlich die wenigsten Menschen wissen, ist Folgendes: Sein Name beruft sich nicht auf seine Herkunft – das heißt, dass weder der
Rotwein, noch der
Rosewein aus Portugal stammt. Weshalb also diese Bezeichnung gewählt wurde, ist bis heute umstritten. Jedoch ist man sich einig, dass die Traube in Portugal nicht bekannt ist. Vielmehr stammen die Reben ursprünglich aus Ungarn und Österreich. Von dort holten ihn sich findige deutsche Winzer, um beliebte Tropfen daraus zu keltern!
Anspruchslos und ertragreich
Der bekannteste Portugieser
Rotwein ist der Blaue Portugieser, als Rose kennt man den Portugieser Weißherbst – dank seiner Leichtigkeit ein erfrischender Wein für laue Sommerabende. Für beide Varianten liegt die Anbaufläche in Deutschland derzeit bei rund 3.200 Hektar und nimmt damit gut vier Prozent der nationalen, gesamten Rebfläche ein. Vor allem in der Pfalz und in Rheinhessen widmen sich Winzer den Beeren und ihrem Saft. Ein Plus für die Weinmacher: Der Portugieser Wein ist eine anspruchslose Rebsorte, die gut auf nährstoffarmen Böden gedeiht. Darüber hinaus treiben die Reben früh aus und bleiben so zumeist vor Sommergewittern verschont. Die Traube selbst besticht mit einem kräftigen Wuchs und hohen Erträgen. Der Qualitätswein kann teils bereits in der ersten Septemberhälfte gelesen werden.
In der Farbe von einem hellen Rubinrot und mit einer geringen alkoholischen Konzentration ist der rote Portugieser ein unkomplizierter, leichter Alltagswein, aber dennoch vollmundig im Geschmack. Er weist in der Regel ein feinwürziges Bouquet mit Noten von Johannisbeeren, Erdbeeren sowie Himbeeren und leichte Aromen von Pfeffer auf. An seiner Samtheit, den mittelmäßigen Tannine und der milden Säure erfreuen sich zahlreiche Weinliebhaber. Je länger die Lagerungszeit, desto dunkler der spätere Farbton.
Blauer Portugieser
Der Blaue Portugieser ist im Prinzip nur eine andere Bezeichnung für die Kelterung zum
Rotwein. Er eignet sich aber auch zur Herstellung von Schaumwein – und könnte auch als Tafeltraube munden, wenn nicht der Vertrieb von Keltertrauben europaweit verboten wäre. Der
Rotwein reift in Barrique-Fässern. Der Blaue Portugieser ist wahrscheinlich Sohn des Blauen Gänsefüßers und Vater der Blauen Zimmertraube und des Grünen Silvaners.
Als
Rosewein oder auch Portugieser Weißherbst genießt die fertige Traube im Glas ebenfalls eine hohe Beliebtheit, vor allem im Sommer und zu leichten Speisen während des Tages. Diese Art ist bereits als junger Schoppenwein wunderbar trinkbar. Er schmeckt bei einer gekühlten Temperatur von 9 bis 13° Grad Celsius besonders gut, da so die belebende Säure, die Süffigkeit und der betörende Duft optimal hervorstechen!