Arneis Wein
Arneis ist eine weiße Rebsorte, die bereits im 15. Jahrhundert unter den Bezeichnungen Renesium und Ornesio bekannt war. Sie ist in der italienischen Region
Piemont zu Hause. Diese Region ist gleichzeitig auch die Heimat des exklusiven Rotweines Barolo. Aus diesem Grund trägt die weiße Rebsorte Arneis auch den Beinamen „Barolo Bianco“.
Umgangssprachlich bedeutet Arneis „die kleine Schwierige“. Doch wieso? Die Rebsorte wurde verwendet, um die Härte der Tannine im Barolo-Wein zu mindern. Mit der Zeit begannen die Winzer den Wein aber zu 100 Prozent aus der Rebsorte
Nebbiolo zu keltern. Daraufhin war die sehr alte und säurearme Rebsorte Arneis beinahe ausgestorben, als in den 1990er-Jahren das Interesse an der Rebsorte wieder entfacht wurde. Von diesem Zeitpunkt an erlebt die Rebsorte einen richtigen Aufschwung: Winzer beschäftigen sich intensiver mit der Rebsorte und lernen sie lieben. Heute ist die Rebsorte imcPiemont nicht mehr wegzudenken: Aus ihr wird einzigartiger
Wein aus dem Piemont gezaubert!
Arneis wird hauptsächlich im italienischen Piemont angebaut. DOC-Regionen hierfür sind Roero und Langhe. Kleinere Mengen werden auch in Argentinien, Neuseeland, Australien und den USA angepflanzt.
Eigenschaften der Rebsorte Arneis
Mit Arneis haben die Winzer es nicht leicht: Die Reben sind sehr anfällig für Mehltau, die Erträge sind niedrig, der Arneis Wein oxidiert leicht und ist säurearm. Die Winzer müssen die Trauben genau zum richtigen Reifezeitpunkt ernten. Denn gerade, wenn die Trauben überreif werden, sinkt die Säure sehr schnell ab und macht den Arneis Wein flach und geschmacklos.
Heutzutage wird der Arneis Wein meistens im Stahltank trocken vergoren. Aufgrund der Anfälligkeit für eine schnelle Oxidation ist er weder für eine Flaschen- noch Fasslagerung geeignet.
Möchte ein Winzer die Rebsorte Arneis kultivieren und vinifizieren, muss er viel Erfahrung mitbringen. Doch wenn man sich erstmal richtig mit der Rebsorte beschäftigt und sie versteht, entstehen erstklassige piemonteser Weine mit einem unverwechselbaren Geschmackserlebnis.
Ein herausragendes Merkmal bei
piemonteser Weißweinen ist die milde Säure, die dem Wein einen sehr runden Geschmack verleiht. Bei einem recht hohen Alkoholgehalt von circa 13 Prozent Volumen begeistern die Weißweine mit fruchtigen Aromen, Honig und Kräutern. Meistens endet der Wein in einem würzigen Finale, das sehr lange anhält. Aufgrund der geringen Säure sollte er möglichst früh getrunken werden. Im Glas präsentiert sich der Wein in einer strohgelben Farbe mit schimmernden Reflexen. All diese Merkmale machen ihm zu einem idealen Wein, der bei einem schönen Sonnenuntergang an lauwarmen Tagen als Aperitif genossen werden kann. Ebenso bietet er sich problemlos zu Fleisch- und Fischgerichten an.